Linz macht’s vor: Klarer Weg zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes
Anforderungen an die künftige Bundesregierung:
Potenziale am Arbeitsmarkt erkennen und nutzen
Geregelter Zuzug von Arbeitskräften aus dem Ausland
Transformation der Industrie unterstützen
Das Fundament, auf dem die wirtschaftliche Stärke der Landeshauptstadt beruht, ist stabil. Mit 29 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung liegt die NUTS-Region Linz-Wels nach wie vor an der Spitze aller österreichischen Wirtschaftsräume. Darüber hinaus besitzen von den Top 100 umsatzstärksten Unternehmen Oberösterreichs 24 ihren Sitz in Linz. „Die Landeshauptstadt ist unbestritten das wirtschaftliche Zugpferd und Wirtschaftschampion Nummer 1 der Republik. Jeder dritte Arbeitsplatz Oberösterreichs befindet sich in der Landeshauptstadt“, betont Bürgermeister Klaus Luger.
„Linz ist und bleibt Stadt der Arbeit. Unsere Top-Unternehmen wie etwa die voestalpine schätzen die Rahmenbedingungen, die die Stadt bietet. Dazu zählen nicht nur etwa die flächendeckende Kinderbetreuung, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglicht. Auch der gemeinsame Weg zur klimaneutralen Industriestadt ist für die ansässigen Unternehmen zentral, um in die Arbeitsplätze der Zukunft zu investieren“, ergänzt Gemeinderat Roland Baumann, Spitzenkandidat der SPÖ Linz zur Nationalratswahl.
Die Stadt Linz ist als Wirtschaftsstandort breit aufgestellt. Neben ihrer traditionellen Ausrichtung auf Industrie, Handel und Gewerbe konzentriert sich die Ökonomie der Stadt zunehmend auf IT-Leitbetriebe sowie eine stetig steigende Anzahl an Start Ups, besonders aus der Digitalisierungsbranche. „Die Anzahl der Neugründungen zeigt, dass Linz dafür die besten Voraussetzungen bietet und sich Jung-Unternehmer*innen zutrauen, in der Landeshauptstadt etwas aufzubauen“, ergänzt Gemeinderat Manfred Schauberger, ebenfalls Nationalratskandidat für Linz.
„Vor allem Start Ups füllen die IT-Gründerbilanz. Der Trend bei den neu gegründeten Firmen folgt verstärkt digitalen Modellen, die die Betriebe zukunftsfit machen“, erklärt Bürgermeister Klaus Luger. Das ist kein Zufall, denn dementsprechend richtet sich die Wirtschaftsförderung der Stadt neben der Unterstützung von traditionellem Gewerbe und Handel besonders auf die Förderung junger aufstrebender Unternehmer*innen vor allem in der IT-Branche.
Dennoch steht auch die Stadt Linz vor Herausforderungen: „Vor allem im Kampf gegen den Arbeitskräftemangel und beim Umstieg auf erneuerbare Energieträger in den Unternehmen gilt es noch stärker als bisher den Hebel anzusetzen. Eine Kommune allein kann diese Herausforderungen nicht bewältigen. Nur im Zusammenwirken mit Land und Bund wird es möglich sein, unserer Wirtschaft zu entsprechend ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verhelfen, um die Zukunft des Standorts Linz weiterhin abzusichern“, betont Bürgermeister Klaus Luger.
Linz als Wirtschaftslokomotive mit Zukunft
Mit rund 210.000 Arbeitsplätzen ist Linz der Wirtschaftsmotor Oberösterreichs. Sowohl für die städtische Bevölkerung als auch für viele Menschen aus dem Umland stellt Linz den Arbeitsmittelpunkt dar. Die Stadt Linz ist als Wirtschaftsstandort breit aufgestellt. Neben ihrer traditionellen Ausrichtung auf Industrie, Handel und Gewerbe konzentriert sich die Ökonomie der Stadt zunehmend auf IT-Leitbetriebe sowie eine stetig steigende Anzahl an Start Ups, besonders aus der Digitalisierungsbranche.
Top-Unternehmen sind in der Landeshauptstadt angesiedelt: So beheimatet die Stadt drei der zehn umsatzstärksten Unternehmen des Landes Oberösterreich. Mit 15 Milliarden Euro Umsatz landet die voestalpine auf dem ersten Platz, mit 3 bzw. 2 Milliarden Euro Umsatz folgen Swietelsky und die Energie AG auf den Rängen fünf und neun bei den „stärksten“ Unternehmen im Bundesland. Von den Top 100 umsatzstärksten Unternehmen Oberösterreichs haben 24 ihren Sitz in Linz. Unter allen 250 Top-Unternehmen Oberösterreichs weisen zudem laut diesem Ranking 64 und damit mehr als ein Viertel aller Firmen eine Linzer Adresse als Unternehmenssitz auf.
Mehr als 1.000 neue Unternehmen in der Landeshauptstadt
Hinzu kommen zahlreiche neue Unternehmen. „Im Schnitt werden in Linz täglich drei Unternehmen gegründet“, weiß Bürgermeister Luger. Diese hohe Anzahl zeigt einmal mehr die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes. Mit 914 Neugründungen sowie 92 Betriebsübernahmen wurde in der Stadt Linz im Vorjahr ein neuer Gründerrekord erzielt. Mit 4,4 Neugründungen je 1.000 Einwohner*innen ist die Gründungsintensität höher als im oberösterreichischen Landeschnitt (4,0 je 1.000 Einwohner*innen).
„Ich sehe darin eine Bestätigung unserer Fördermaßnahmen, wie zum Beispiel Gründer*innenstipendien und Initiativen, um das Interesse der Jugend an Start Ups zu wecken“, betont das Stadtoberhaupt. Ein Vergleich mit der Neugründungsstruktur in Oberösterreich zeigt, dass es in Linz relativ mehr Neugründungen in „Information und Consulting“ gab, aber relativ weniger in den Branchen „Gewerbe und Handwerk“ sowie „Handel“. „Linz erweist sich damit einmal mehr als Wirtschaftslokomotive für das gesamte Bundesland in der IT. Auch die Expansion weltweit renommierter IT-Firmen wie DMCE und Dynatrace in unserer Stadt spiegelt diese Entwicklung wider“, sagt Luger.
Klimaneutrale Industriestadt sichert die Arbeitsplätze der Zukunft
Nicht nur die hohe Zahl an Beschäftigungsmöglichkeiten in der IT- und Digitalisierungsbranche sind für die Weiterentwicklung der Stadt zentral. Auch der mit den ansässigen Unternehmen gemeinsame beschrittene Weg zur klimaneutralen Industriestadt ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass die Qualität des Wirtschaftsstandortes erhalten bleibt und die Arbeitsplätze der Zukunft geschaffen werden.
„Linz ist eine Industriestadt, und das wird auch so bleiben. Wichtig dabei ist, dass wir jetzt die Voraussetzungen für die Umstellung auf die CO2-neutrale Stahl- und Chemieproduktion schaffen. Und dabei ist im vergangenen Jahr bereits vieles in Bewegung gekommen“, betont der Linzer Spitzenkandidat zur Nationalratswahl, Roland Baumann.
Mit der voestalpine, Takeda und LAT Nitrogen setzen sich die größten Linzer Industriebetriebe für die Klimaneutralität ein. Österreichs größtes Pharma-Unternehmen Takeda beispielsweise verfolgt ambitionierte Klimaziele. Bis 2040 möchte der japanische Konzern in seiner pharmazeutischen Wertschöpfungskette CO2-neutral werden. Zugleich sollen die Lieferanten-Emissionen um die Hälfte reduziert werden. Am Standort Linz wird bereits jetzt ein Großteil der zur Medikamentenherstellung benötigten Energie aus Prozessabwärme gespeist, der von den am Chemiepark Linz angesiedelten Unternehmen zur Verfügung gestellt wird. Auch das Kunststoff- und Chemieunternehmen Borealis stellt sukzessive auf Kreislaufwirtschaft um. Borealis ist zudem Marktführer beim mechanischen Recycling von Kunststoffen. Am Linzer Standort forscht der weltweit tätige Konzern mit mehr als 450 Mitarbeiter*innen an der Beseitigung des Abfallproblems. Kunststoff soll erst gar nicht auf den Müllhalden und schließlich in den Weltmeeren landen, sondern nach Nutzung erhalten und wiederverwendet werden.
Anforderungen an die künftige Bundesregierung
Die beiden Nationalratskandidaten Gemeinderat Roland Baumann und Gemeinderat Manfred Schauberger sowie Bürgermeister Klaus Luger sind sich einig, dass die künftige Bundesregierung mehr Anstrengungen unternehmen muss, um die stabile Wirtschaftspolitik nachhaltig zu sichern. Aus der Sicht der Stadt Linz sind dies im Besonderen drei Anforderungen, die die Bundespolitik zu Beginn der neuen Funktionsperiode dringend umsetzen muss:
- Nicht ausgeschöpfte Potenziale erkennen und nutzen
„Um einem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken, ist es von enormer Relevanz, vor allem noch nicht ausgeschöpfte Potenziale neu zu erkennen und zu nutzen“, meint Bürgermeister Klaus Luger. Diese Potenziale sind beispielsweise in geringfügig und Teilzeit-Beschäftigten zu suchen.
„Das große Plus des Wirtschaftsstandortes Linz ist die flächendeckende Kinderbetreuung“, ist Gemeinderat Roland Baumann überzeugt, der befindet, dass das Vorbild der Linzer Kinderbetreuung auf andere Städte und Gemeinden ausgedehnt werden muss: „Wenn wir von Vereinbarkeit von Beruf und Familie sprechen, müssen wir zeitgleich von einer flächendeckenden Kinderbetreuung sprechen, die leistbar ist und über Öffnungszeiten am Vormittag weit hinaus geht“, so voest-Betriebsrat Baumann. „Es braucht hier die finanziellen Ressourcen, um neue Wege zu gehen“, betont Baumann, der dabei beispielsweise an den Betriebskindergarten in der voest denkt, der seit Kurzem auch über Nacht geöffnet hat, um auch Schichtarbeiter*innen eine adäquate Kinderbetreuung anzubieten.
- Geregelter Zuzug von Arbeitskräften aus dem Ausland
Ungenutzte Möglichkeiten sehen die drei Linzer Sozialdemokraten auch im geregelten Zuzug von Arbeitskräften und den sich im Land befindenden Geflüchteten. Allein in den nächsten zehn Jahren werden 14.000 Arbeitskräfte mehr in Pension gehen, als in den lokalen Arbeitsmarkt eintreten. Ohne geregelten Zuzug von ausländischen Arbeitskräften wird dieser Gap nicht schließbar sein. „Um eine gelungene Integration von Migrant*innen garantieren zu können und geregelte Zuwanderung von Arbeitskräften zu fördern, braucht es eine schnellere Eingliederung in den Arbeitsmarkt inklusive Sprachförderung. Sich bereits im Land befindliche Flüchtlinge, die zum Großteil hierbleiben werden, sollten zudem rasch Arbeitsgenehmigungen erhalten, um sie unmittelbar in den Arbeitsmarkt eingliedern zu können“, betont Gemeinderat Manfred Schauberger, der aus seiner Tätigkeit als Linzer Vorsitzender des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes die Situation in den Betrieben gut kennt.
- Transformation der Industrie unterstützen: Dekarbonisierungsplan und Wasserstoff-Strategie unabdingbar
Die im Jahr 2022 präsentierte Wasserstoff-Strategie des Bundes ist explizit nicht geeignet, um den Transformationsprozess der ansässigen Industrie zeitgerecht bewältigen zu können. Deshalb fordert der Linzer Bürgermeister Klaus Luger einmal mehr eine Förderung von einer Milliarde Euro für den Aufbau einer heimischen Wasserstoff-Industrie, um die Abhängigkeit von Importen zu reduzieren.
Besonders in der Industrie ist der künftige Einsatz von Wasserstoff-Technologien unabdingbar. Wird Wasserstoff durch erneuerbare Energien gewonnen, ist dies unbestritten umweltfreundlich. Mit der Nationalen Wasserstoff-Strategie, die Deutschland bereits 2020 verabschiedet hat, schafft die deutsche Bundesregierung erstmals einen kohärenten Handlungsrahmen für einen Markt für Wasserstoff. Ziel ist es dabei, letztlich grünen Wasserstoff zu etablieren.
Die von der österreichischen Bundesregierung beschlossene sogenannte Wasserstoff-Strategie ist zum aktuellen Stand zu klein und wird nicht ausreichen, um eine tatsächliche Trendwende zu erreichen. Im Gegensatz zu Deutschland, Schweden und den Niederlanden hat Österreich scheinbar die strategische Bedeutung des Wasserstoffs für die Industrie nicht erkannt. „Wettbewerbsnachteile für unsere Top-Unternehmen werden dabei scheinbar bewusst von ÖVP und Grünen in Kauf genommen“, so Bürgermeister Klaus Luger abschließend. Ohne staatliche Unterstützung sind Wasserstoff-Vorhaben allerdings nicht zu bewältigen.