Linz macht’s vor: Klarer Weg zur sozialen Innovationshauptstadt

Anforderungen an die künftige Bundesregierung:

Flächendeckende Kinderbetreuung ermöglichen
Gemeinsame Anstrengungen gegen den Fachkräftemangel
Bereitstellung von Ressourcen für innovative Zukunftsprojekte

Die Lebensstadt Linz stellt eine Vielzahl von sozialen Leistungen für eine sichere Versorgung zur Verfügung: Von Kinderbetreuungseinrichtungen über ein umfassendes Angebot an Beratungs- und Informationsstellen bis hin zu einer hohen Versorgungsdichte an mobilen Diensten sowie modernen Seniorenzentren in allen Stadtteilen. Nicht zuletzt wegen seiner sozialen Stärke zählt Linz österreichweit zu den lebenswertesten Städten.

Kein Wunder, dass mehr als jeder dritte Euro des städtischen Budgets für die Sozialleistungen der Stadt aufgewendet werden. „Jede Linzerin und jeder Linzer profitiert davon, von den Kleinsten bis zu unseren ältesten Mitbürger*innen“, weiß Vizebürgermeisterin Karin Hörzing. Mit dem Linzer Sozialprogramm 2021 wurden darüber hinaus die Weichen für eine zukunftsorientierte Sozialpolitik gestellt.

„Denn die Angebote der Stadt reichen weit über eine Grundversorgung hinaus“, weiß Gemeinderat Roland Baumann, Spitzenkandidat der Linzer SPÖ für die Nationalratswahl. „Mit Leistungen wie der Schul- und Kindergartensozialarbeit, dem Kautionsfonds oder beispielsweise dem Einsatz der Community Nurses zeigt Linz Vorreiterrolle“, betont Baumann, der auch Mitglied im Linzer Sozialausschuss ist und daher das Leistungsspektrum aus vielen Berichten und Anträgen im Ausschuss besonders gut kennt.

„Sozialpolitik wird leider oftmals als ‚soziale Hängematte‘ verunglimpft“, bedauert der SPÖ Linz-Kandidat Christian Jedinger, Landesvorsitzender der Gewerkschaft younion in Oberösterreich. „Eine stabile Sozialpolitik sichert den sozialen Frieden in unserem Land, das muss allen bewusst sein“, so Jedinger.

Vieles, was in Linz selbstverständlich ist, ist in anderen Städten oder Gemeinden nur eine Wunschvorstellung. „Hier braucht es österreichweite gute Rahmenbedingungen, um die sozialen Leistungen flächendeckend ausbauen zu können. Dafür ist ein Bekenntnis zu einer Sozialpolitik notwendig, die den Mut hat, innovative Ideen und Maßnahmen aufzugreifen, umzusetzen und zu finanzieren“, sind sich Baumann und Jedinger einig.

Klarer Weg zur sozialen Innovationshauptstadt

Die Sozialpolitik der Stadt Linz ist vorbildhaft: Von Kinderbetreuungseinrichtungen über ein umfassendes Angebot an Beratungs- und Informationsstellen bis hin zu einer hohen Versorgungsdichte an mobilen Diensten sowie modernen Seniorenzentren in allen Stadtteilen. Nicht zuletzt wegen seiner sozialen Stärke zählt Linz österreichweit zu den lebenswertesten Städten. Mit dem Linzer Sozialprogramm 2021 wurden darüber hinaus die Weichen für eine zukunftsorientierte Sozialpolitik gestellt. „Wir haben gemeinsam mit Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft und Forschung sowie der Verwaltung ein Programm mit dem Fokus sozialer Innovationen erarbeitet“, erinnert Vizebürgermeisterin Karin Hörzing. „Ziel war es, über das bereits bestehende Angebot hinaus zu denken und neue Wege und Angebote zu implementieren“.

Linzer Sozialprogramm:

Zahlreiche Maßnahmen bereits in Umsetzung

„Zahlreiche Ideen und Maßnahmen aus dem Linzer Sozialprogramm sind bereits umgesetzt oder befinden sich gerade in Umsetzung“, so Hörzing.

Im Oktober letzten Jahres wurde etwa das Kinder- und Familienzentrum in der Anastasius-Grün-Straße eröffnet. Ein Kinder- und Familienzentrum ist eine Kinderbildungseinrichtung, in der Kinder hochwertige Bildung erfahren, Familien in ihrer Entwicklung unterstützt und begleitet werden, Begegnung von Eltern untereinander stattfinden kann und Netzwerke geschaffen werden können. Soziale Dienstleistungen werden niederschwellig und für Eltern kostenlos angeboten und Familien können Angebote auch außerhalb der Bildungs-Betreuungszeit in Anspruch nehmen. Auf die Bedürfnisse der Kinder und Familien wird somit bestmöglich eingegangen. Hier wird mit dem Early Excellence-Ansatz gearbeitet, der jedes Kind individuell und bestmöglich fördert und auch den Familien mit Rat und Tat zur Seite steht. Damit wurde ein wichtiger Punkt aus dem Linzer Sozialprogramm erfolgreich umgesetzt“.

Auch die Idee zur aufsuchenden Elternarbeit „Start ins Linzer Leben“ ist im Rahmen des Sozialprogramms entstanden und bereits erfolgreich angelaufen. Ziel der Maßnahme ist es, Kinder und deren Familien durch niederschwellige Angebote bestmöglich zu unterstützen. Das Augenmerk liegt darauf, vor Ort zu sein – „da zu sein“ –  ob in den Schulen, in den Kindergärten oder in den Stadtteilen mit den Eltern-, Mutterberatungsstellen. Die aufsuchende Elternsozialarbeit im Rahmen des Projekts „Start ins Linzer Leben“ soll ergänzend unterstützen. Beratung und Begleitung wird direkt im gewohnten Umfeld angeboten, Eltern werden auch in ihrem Zuhause besucht und betreut.

Seit 2022 sind die Community Nurses der Stadt Linz wirksame Gestalter*innen des sozialen Zusammenhalts in den Stadtteilen. Sie sind erste Anlaufstelle und Expert*innen für alle Fragen rund um Gesundheit und Pflege und ein wohnortnahes, niederschwelliges Angebot für Menschen mit Pflegebedarf, ihre Angehörigen sowie alle interessierten Personen bereits vor Eintritt der Pflegebedürftigkeit. Ziel ist es, eine stationäre Heimaufnahme durch frühe Intervention hinauszuzögern. „Die bestmögliche pflegerische Versorgung der älteren Bevölkerung ist ein Kernpunkt in der Linzer Sozialpolitik. Dafür stellen wir als Stadt eine Vielzahl an Leistungen zur Verfügung, zum Beispiel eine hohe Dichte an mobilen Diensten sowie moderne Senior*innenzentren in allen Stadtteilen. Mit Community Nursing können wir einen weiteren Beitrag zur wohnortnahen, niederschwelligen und bedarfsorientierten Versorgung älterer Linzerinnen und Linzer leisten. Die Community Nurses wurden in die bestehenden Strukturen der Senior*innenzentren eingebettet und tragen wesentlich dazu bei, dass Menschen so lange wie möglich gesund und gut zu Hause leben können“, erklärt Vizebürgermeisterin Hörzing.

Um die Linzer Sozialpolitik weiterhin auszubauen, wurde zusätzlich im November 2023 zum ersten Mal der Preis für soziale Innovationen verliehen. „Die zahlreichen Einreichungen haben gezeigt, dass es in Linz ein hohes Potential für soziale Innovationen gibt“, betont die Sozialreferentin. Über den ersten Platz mit einem Preisgeld von 8.000 Euro darf sich „Lernen mit Bewegung“ vom Verein Linzer Lerntafel freuen. Dieses innovative Projekt will das Bildungserlebnis für sozial benachteiligte Kinder und Kinder mit Migrationshintergrund in Linz revolutionieren. Der Verein ist überzeugt, dass diese kreative Herangehensweise nachhaltige Auswirkungen auf die Zukunft der Kinder und der Gesellschaft insgesamt haben wird. „Wir müssen dieses Innovationspotential aufgreifen und in unsere Sozialpolitik einbauen, um für die künftigen Herausforderungen gerüstet zu sein“, so Hörzing.

Anforderungen an die künftige Bundesregierung

Vizebürgermeisterin Karin Hörzing und die beiden Nationalratskandidaten Gemeinderat Roland Baumann und Christian Jedinger sind sich einig, dass die künftige Bundesregierung mehr Anstrengungen für eine gute und zukunftsträchtige Sozialpolitik unternehmen muss. Aus der Sicht der Stadt Linz sind dies im Besonderen drei Anforderungen, die die Bundespolitik zu Beginn der neuen Funktionsperiode dringend umsetzen muss:

  1. Flächendeckende Kinderbetreuung ermöglichen

Gemeinderat Roland Baumann ist davon überzeugt, dass das Vorbild der Linzer Kinderbetreuung auf andere Städte und Gemeinden ausgedehnt werden muss: „Wenn wir von Vereinbarkeit von Beruf und Familie sprechen, müssen wir zeitgleich von einer flächendeckenden Kinderbetreuung sprechen, die leistbar ist und über Öffnungszeiten am Vormittag weit hinaus geht“, so voest-Betriebsrat Baumann.

„Auch hier braucht es innovative Ideen und den Mut, diese umzusetzen“, betont Baumann, der dabei beispielsweise an den Betriebskindergarten in der voest denkt, der seit Kurzem auch über Nacht geöffnet hat, um auch Schichtarbeiter*innen eine adäquate Kinderbetreuung anzubieten.

  1. Gemeinsame Anstrengung gegen den Fachkräftemangel

Dass der Fachkräftemangel besonders in den Bereichen Kinderbetreuung und Pflege eine Herausforderung ist, weiß Kandidat Jedinger besonders aus seiner Tätigkeit in der Gewerkschaft younion. „Wir wissen, dass wir in den kommenden Jahren vor enormen Herausforderungen stehen, es braucht hier die Kraftanstrengung aller, die Sorgen können nicht auf die einzlenen Träger übertragen werden“, so der Landesvorsitzende der Gewerkschaft.

  1. Bereitstellung von Ressourcen für innovative Zukunftsprojekte

Die Einrichtung der Community Nurses war ursprünglich aus Mitteln der Europäischen Union möglich, die Erweiterung des Projekts erfolgte aufgrund zusätzlicher Projektmittel seitens des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. „Die Bereitstellung derartiger Ressourcen für die Städte und Gemeinden ist unabdingbar für eine Weiterentwicklung“, betont Hörzing. „Die Sozialausgaben der Stadt Linz etwa sind zu einem großen Teil fixe Ausgaben, wir haben wenig Handlungsspielraum. Dafür braucht es mehr Ressourcen, ansonsten kann nichts Neues entstehen“, so Hörzing weiter.

 

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