Je 50 Prozent Frauen und Männer, je 50 Prozent Erfahrene und Neue unter den Top-25 auf der Gemeinderatsliste, Durchschnittsalter unter 45 Jahre
Von Jugendvertreterin bis Pensionistin, von Betriebsrat bis zum Unternehmer, von der Elementarpädagogin bis zum Universitätsprofessor, vom Hardware/Software Engineer bis zur Unternehmensentwicklerin, vom Juristen im öffentlichen Dienst zur Projektleiterin in der Privatwirtschaft, von Nord bis Süd – die Vielfalt an Lebens- und beruflicher Erfahrung sowie die Repräsentanz aller Stadtregionen ist so groß wie nie zuvor!
Weitblickendes Programm zu den wichtigsten Zukunftsfragen rundet Beschlüsse der außerordentlichen Bezirkskonferenz ab
In exakt 109 Tagen, am 26. September 2021, wählen die Linzerinnen und Linzer ihren Gemeinderat und Bürgermeister. Bekanntlich wurde Bürgermeister Klaus Luger bereits im Herbst des Vorjahres von den SPÖ-Mitgliedern direkt als Bürgermeisterkandidat bestätigt. Gestern nominierte die Bezirksparteikonferenz der SPÖ Linz-Stadt die übrigen 121 KandidatInnen für den Gemeinderat. Zudem wurde ein weitblickendes und weitreichendes Arbeitsprogramm für die nächste Periode verabschiedet.
„Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, neben vielen erfahrenen Mitstreiterinnen und Mitstreitern ebenso viele neue Gesichter für eine Kandidatur im gemeinsamen Team zu begeistern“, meint SPÖ-Linz Chef Bürgermeister Klaus Luger. „Damit haben wir sowohl die Voraussetzung geschaffen, dass die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre fortgesetzt werden kann, als auch die Weichen für die Zukunft gestellt“, so das Linzer Stadtoberhaupt.
Rechnet man den direkt gewählten Bürgermeister heraus, so finden sich auf den nächsten 24 Plätzen exakt 12 Frauen und 12 Männer, wobei ebenso die Hälfte dieser KandidatInnen neu in der Gemeinderatsfraktion wäre. Das Durchschnittsalter der KandidatInnen beträgt unter 45 Jahre: je zwei sind unter 30 bzw. über 60 Jahre alt, je sechs zwischen 30 und 40 bzw. 50 und 60 Jahren, die übrigen acht sind im Alter zwischen 40 und 50 Jahren.
So gut gemischt wie die Altersgruppen ist auch ihre lokale Herkunft: von Kleinmünchen und Spallerhof im Linzer Süden bis St. Magdalena-Steg im Norden der Stadt sind beinahe alle Stadtregionen vertreten. Jene KandidatInnen, die nicht Stadtteilorganisationen repräsentieren, kommen aus den großen Zielgruppenorganisationen der Sozialdemokratie: von der Gewerkschaft über den Sportverein ASKÖ zu den SPÖ-Frauen, Jugend und PensionistInnen.
Auch die berufliche Bandbreite kann sich sehen lassen: von der Elementarpädagogin über drei SchulpädagogInnen bis zu einem leitenden Pädagogen an der Pädagogischen Hochschule sowie zwei Universitätsprofessoren ist das Bildungswesen über alle Segmente vertreten, darunter zwei PersonalvertreterInnen. Unter den übrigen zwölf Angestellten bzw. ArbeiterInnen, darunter sechs in privatwirtschaftlich geführten Unternehmen, findet sich mit dem zweitjüngsten Kandidaten ein weiterer Betriebsrat.
Die jüngste Kandidatin ist nicht nur Verbindungsglied zur Jugend, sondern auch zu ihrer mehrsprachigen Community. Mit dem Hardware-/Software-Engineer einer global agierenden IT-Firma und der Projektleiterin eines internationalen Logistikunternehmens finden sich überdies zwei erfahrene GemeinderätInnen migrantischer Herkunft auf der Liste. Sie repräsentieren nicht die einzigen in der Privatwirtschaft erfolgreichen Köpfe: neben einer Unternehmensentwicklerin haben sich gleich zwei selbständige Unternehmer für eine Kandidatur im Team Luger entschieden.
Und das sind die KandidatInnen der Listenplätze 2 bis 25:
Platz | Funktionstitel | Vorname | Nachname | SPÖ-Funktion | Berufsbezeichnung |
2 | Vizebürgermeisterin | Karin | Hörzing | Vorsitzende der SPÖ Frauen Linz | Vizebürgermeisterin der Stadt Linz |
3 | Gemeinderat | Stefan | Giegler | Vorsitzender Fraktion und ASKÖ Linz | Leiter des Zentrums für Bildungsmanagement und Führungskräfte an der PH OÖ |
4 | NEU | Anna | Weghuber | Lehrerin | |
5 | NEU | Harald | Katzmayr | Gastronom | |
6 | Gemeinderätin | Claudia | Hahn | SPÖ-Bezirksgeschäftsführerin | |
7 | Gemeinderat | Wolfgang | Kühn | Vorsitzender SPÖ Kleinmünchen-Schörgenhub | Sozialversicherungsangestellter |
8 | Gemeinderätin | Erika | Wundsam | Vorsitzende SPÖ Heilham-Harbach | Pensionistin |
9 | Gemeinderat | Franz | Leidenmühler | Vorsitzender WIST OÖ | Universitätsprofessor |
10 | Gemeinderätin | Regina | Traunmüller | Vorsitzende der SPÖ Spallerhof | Wirtschaftspädagogin |
11 | NEU | Roland | Baumann | Maschinenbautechniker, Betriebsrat der voestalpine | |
12 | NEU | Tina | Blöchl | gf. Vorsitzende der SPÖ Froschberg | Unternehmensentwicklerin |
13 | Gemeinderat | Dietmar | Prammer | Vorsitzender der SPÖ Steg – St. Magdalena | Jurist |
14 | Gemeinderätin | Paulina | Wessela | Vorsitzende der SPÖ Bulgariplatz | Studentin, Angestellte GWG Linz |
15 | Gemeinderat | Almir | Balihodzic | Hardware/Software Engineer | |
16 | Gemeinderätin | Arzu | Büyükkal | Projektleiterin | |
17 | Gemeinderat | Manfred | Schauberger | Vorsitzender des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes | Unternehmer |
18 | NEU | Sarah | Fechter | Vorsitzende JG Linz und SPÖ Urfahr-Mitte | Lehrerin an einer MS |
19 | NEU | Georg | Hubmann | Vorsitzender SPÖ Innenstadt-Mitte | Sozialwissenschaftler |
20 | NEU | Karin | Decker | FSG Linz-Stadt | Elementarpädagogin |
21 | NEU | Florian | Koppler | Vorsitzender SPÖ Franckviertel | Projektmanagement Linzer Innovationshauptplatz |
22 | NEU | Beate | Gotthartsleitner | Vorsitzende SPÖ Keferfeld-Oed | Politische Referentin |
23 | NEU | Peter | Binder | Vorsitzender Mietervereinigung OÖ | Landtagsabgeordneter, Politischer Referent |
24 | NEU | Merima | Zukan | Vorsitzende SJ Linz | Trainee Revision und Konzernsupport bei Linz AG |
25 | NEU | Thomas | Gegenhuber | Universitätsprofessor |
Starkes Team Bürgermeister Klaus Luger – starkes Programm
Die mehr als 200 in der Lösehalle der Tabakfabrik Linz anwesenden Delegierten stimmten mit großer Mehrheit für den von Bürgermeister Klaus Luger präsentierten Wahlvorschlag (alle 121 KandidatInnen erhielten über 90 Prozent der Stimmen). Zugleich verabschiedeten sie auch, und zwar einstimmig, das Wahlprogramm der Linzer SPÖ, das den Rahmen für die kommende Arbeitsperiode absteckt. AK-Präsident Johann Kalliauer hob es in seinen Grußworten an die Konferenz als beispielgebend hervor, weil es den Fokus auf die wesentlichen Zukunftsfragen richte und dabei den Menschen mit seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt stelle. Landesparteivorsitzende Landesrätin Birgit Gerstorfer betonte in ihrer Grußbotschaft an die Delegierten den gelebten Zusammenhalt in Linz, der sich in der Krise unter anderem in zahlreichen Nachbarschaftsprojekten und für den Ausweg aus der Krise im von Bürgermeister Klaus Luger initiierten „Pakt für Linz“ zeigen würde.
Das Linzer Stadtoberhaupt ging schließlich in seiner programmatischen Rede sowohl auf die Details zu seinen Überlegungen für die Teamzusammensetzung als auch auf die Schwerpunkte des künftigen Arbeitsprogramms ein. Die Linzer SPÖ habe – für viele überraschend – Mut bewiesen, als sie als erste große Bezirksorganisation innerhalb der Sozialdemokratie im Vorjahr ihren Parteivorsitzenden und Spitzenkandidaten für die Bürgermeisterwahl sowie den ersten Listenplatz für die Landtagskandidatur durch eine Mitglieder- Direktwahl bestimmen ließ. Jetzt würde sich dieser Mut, die Offenheit und Zukunftsgewandtheit wieder zeigen, weil neben erfahreneren Menschen ebenso viele neue KandidatInnen an so genannter wählbarer Stelle gereiht würden. Auf den Plätzen vier und fünf würden dabei auch Menschen für die Sozialdemokratie kandidieren, die bislang außerhalb der traditionellen Parteiorganisation erfolgreich ihren Weg gegangen seien, eine davon sei nicht einmal Mitglied der SPÖ.
Diese neuen Zugänge seien neben den Erfahrungen aus der gemeinsamen Arbeit in den Parteistrukturen auch notwendig, um miteinander weiterhin mit Weitblick und Offenheit auf die Herausforderungen der Zukunft reagieren zu können. Dies habe sich in der Vergangenheit bewährt, in der man immer auf eine mutige offene Stadt der Regeln und des gegenseitigen Respekts anstelle einer angstgetriebenen, gespaltenen Gesellschaft mit einer hemmenden Verbotskultur gesetzt habe.
Durch diese Haltung, die die SPÖ Linz von allen anderen Parteien unterscheiden würde, sei in der Vergangenheit viel gelungen, trotz aller Hürden. Die Tabakfabrik Linz stünde als Ort symbolisch dafür, wie die Stadt Linz zur Nummer 1 in Sachen Digitalisierung und Innovation in Österreich geworden sei. Zugleich habe man ein Klimaprogramm auf den Weg gebracht, das die Bedürfnisse der Menschen mit den Interessen der Industrie in Einklang bringe, einstimmig ein zeitgemäßes Sozialprogramm verabschiedet und eine moderne Integrationsstrategie für die Stadt beschlossen.
Mutig, mit Zuversicht und in einem breiten Diskussionsprozess sei auch das Zukunftsprogramm der SPÖ entstanden, das in fünf Kapiteln die großen Leitlinien für die weitere positive Entwicklung der Stadt skizziert. Die größte Herausforderung der Zukunft, nach der Bewältigung der Pandemiekrise, sei der Erhalt und die Schaffung zukunftstauglicher Arbeitsplätze. Dafür würde es vor allem eine gelingende Transformation der Arbeitswelt brauchen, wofür Linz mit seinem digitalen Programm die besten Voraussetzungen hat. Für die Industrie, dem Rückgrat der heimischen Wirtschaft und des Wohlstands im Lande, müssen vor allem wettbewerbstaugliche Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Produktion geschaffen werden. Dafür werde Linz das Wasserstoff-Kompetenzzentrum, wofür es jedoch nach wie vor der Unterstützung durch den Bund bedürfe, der im eigenen Interesse die Klima-Milliarde für die Industrie auf den Weg bringen müsse. Zukunftsorientierter müsse die Bundesregierung auch noch in Sachen Mobilität agieren und dürfe zukunftstaugliche Verkehrslösungen wie Stadtseilbahnen und Flugtaxis nicht weiter blockieren.