Sprachliche Barrieren beim Blutspenden beseitigen

SPÖ-Fraktionsvorsitzender Stefan Giegler: „In Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung muss der Zugang für Fremdsprachige möglich sein“

Angesichts drohender Engpässe bei Blutkonserven muss der Gesundheitsminister alle Möglichkeiten ausschöpfen

 

Im Mai dieses Jahres wurde im Rahmen der Digital Mile gemeinsam mit der Tabakfabrik und der Firma Smarter Ecommerce eine Blutspendeaktion durchgeführt. Beinahe 70 Spender:innen haben sich zur Teilnahme bereit erklärt, leider mussten einige aufgrund sprachlicher Barrieren abgewiesen werden. „In den Unternehmen der Digital Mile arbeiten sehr viele englischsprachige Expats“, weiß SPÖ-Fraktionsvorsitzender Stefan Giegler. „Im Blutsicherheitsgesetz ist aber festgelegt, dass der Spender bzw. die Spenderin Deutsch in Wort und Schrift ohne jegliche Unterstützung beherrschen muss“, so Giegler weiter.

Um die hohe Qualität bei der Blutspende zu gewährleisten, wird ein standardisierter Anamnesebogen vorgeschrieben. Dieser steht jedoch ausschließlich auf Deutsch zur Verfügung, Organisationen wie das Rote Kreuz dürfen keine Übersetzungen bereitstellen. „Selbstverständlich sind die hohen Standards nachvollziehbar und richtig, im Zeitalter der Digitalisierung und Globalisierung ist es allerdings nicht zu verstehen, dass die Eignung zur Blutspende ausschließlich auf Deutsch erfolgen kann“, zeigt Giegler die Hintergründe auf.

Vor allem angesichts eines drohenden Engpasses bei Blutkonserven muss hier Abhilfe geschaffen werden. Erst vor wenigen Wochen rief das Rote Kreuz zur Blutspende auf. „Wie jedes Jahr stellt uns der Sommer vor eine große Herausforderung bei der Aufbringung von Blutkonserven. Im vergangenen Sommer waren die Blutlagerstände österreichweit zu niedrig, und die Vollversorgung war in Gefahr“, warnte Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes, in einer Aussendung Mitte Juni. In Österreich spenden lediglich 3,6 Prozent der Bevölkerung im spendenfähigen Alter Blut. Alle 90 Sekunden wird eine Blutkonserve benötigt, das sind nahezu 1.000 Blutkonserven pro Tag. Viele ältere Spender:innen gehen demnächst in „Blutspendepension“. Das Rote Kreuz sucht daher vor allem junge Menschen.

„Wie die Aktion der Digital Mile zeigt, wären viele Menschen, die in Linz leben, aber z.B. nur Englisch sprechen, für eine Blutspende bereit. Die sprachliche Barriere darf aus unserer Sicht kein Hindernisgrund sein, weswegen wir im kommenden Gemeinderat eine entsprechende Resolution an den Gesundheitsminister einbringen“, so der SPÖ-Fraktionsvorsitzende.

Die Blutspendeaktion der Digital Mile soll aufgrund der hohen Beteiligung im heurigen Herbst wiederholt und erneut zweisprachig beworben werden. „Es wäre wünschenswert, wenn sich möglichst viele daran beteiligen können, ohne dass sprachliche Barrieren einen Hindernisgrund darstellen. Bei drohenden Engpässen in der Versorgung mit Blutkonserven müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden“, betont Giegler abschließend.

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