Unglaubliche Ungerechtigkeit bei Bundesförderung für Top-Sportvereine

Unglaubliche Ungerechtigkeit bei Bundesförderung
für Top-Sportvereine

Vizebürgermeisterin Hörzing: „Frauensport zählt für Bundesminister Kogler anscheinend nicht zum Spitzensport!“

Das Sportministerium hat frühzeitig auf die finanziellen Herausforderungen für den österreichischen Spitzensport reagiert und 2020 einen eigens mit 35 Millionen Euro dotierten Sportligen Fonds ins Leben gerufen. Vereine aus acht definierten Top-Ligen konnten bislang ihre Einnahmenverluste gelten machend, darunter die jeweiligen Bundesligen aus Fußball, Eishockey, Handball, Basketball, Volleyball und selbst Hockey zählt zu den antragsberechtigten Sportligen dieser COVID 19-Sonderförderung. Das dem Grunde nach gut gemeinte Förderprogramm zur Unterstützung des österreichischen Hochleistungssports weist allerdings bei genauerer Betrachtung mindestens zwei wesentliche Schwachstellen auf.

„Auf die anderen Sportligen und Sportarten, in denen ebenfalls Spitzenleistungen erbracht werden, wurde scheinbar vergessen. Und den Gipfel der Ungerechtigkeit erreicht diese ohne nachvollziehbare, objektive Bewertungskriterien erstellte Spitzensportförderung, indem sämtliche Frauenligen generell ausgeschlossen sind. Auf Linzer Top-Frauen-Vereine wie beispielsweise ASKÖ Linz-Steg hat man anscheinend vergessen, oder noch viel schlimmer, ihre Leistungen werden nicht als Spitzenleistungen anerkannt“, sieht die Linzer Sportreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing erheblichen Nachholbedarf in den Fördermodalitäten des Bundes.

Das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport hat frühzeitig nach Ausbruch der Pandemie einen eigenen Fonds geschaffen, damit auch in Zukunft die Heranführung der Aktiven an die Nationalteams auf hohem Niveau gewährleistet wird. 35 Millionen Euro stellte das zuständige Ministerium mit dem Sportligen COVID 19-Fonds insgesamt acht ausgewählten Sportligen zur Verfügung. Ersetzt wurden Corona-bedingte Einnahmenverluste etwa aus den Bereichen Ticketing, Gastronomie, Merchandising und Sponsoring. Unter den antragsberechtigten Sportligen scheinen die 1. und 2. Fußball-Bundesliga, zwei Eishockey-Ligen, ebenso wie die Handball-, Volleyball-, Basketball- und selbst die Hockey-Bundesliga auf. Allesamt Männer-Sportligen, die gemäß Förderungsrichtlinien anspruchsberechtigt waren.

„Objektive Kriterien dürften bei dieser scheinbar willkürlich festgelegten Sportligen-Liste nicht angewandt worden sein. Näher liegt die Vermutung, dass eher Verhandlungsgeschick und Lobbyismus die entscheidenden Faktoren waren“, zeigt sich Vizebürgermeisterin Karin Hörzing von dieser objektiven Ungerechtigkeit in der Sportförderung des Bundes enttäuscht. „Und warum auf sämtlich Damen-Ligen, und damit auch beispielsweise auf die höchst erfolgreichen Linzer Frauenspitzensportvereine gänzlich vergessen wurde, grenzt schlichtweg an Diskriminierung“, zeigt sich Hörzing auch als Vorsitzende der SPÖ-Frauen entsetzt.

Während in der Anfangsphase der Pandemie gerade die hochdotierten Fußballligen unter den besonders Privilegierten aufscheinen, ist aus ökonomischen Gründen noch einigermaßen nachvollziehbar. „Dass aber auch im dritten und vierten Quartal 2020 der Spitzensport für den Bund weiterhin nur aus acht Männer-Ligen bestand und auf die Frauen generell vergessen wurde, ist Diskriminierung pur“, zeigt sich Hörzing besonders vom zuständigen Bundesminister Werner Kogler enttäuscht.

„Daher wird die SPÖ-Gemeinderatsfraktion in der nächsten Sitzung eine entsprechende Resolution an den Bund einbringen, damit sich dergleichen in Zukunft nicht mehr wiederholt. Außerdem sehe ich als Ersatz für die grobe Ungleichbehandlung einen eigenen Unterstützungsfonds für die Damen-Bundesligateams und die weiteren Spitzensportarten, die bis dato ausgenommen waren, als unbedingt erforderlich. Auch dahingehend werden wir den zuständigen Minister zum raschen Handeln auffordern“, so Hörzing abschließend.

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