1945, nach Beendigung des 2. Weltkriegs, herrschte eine tiefgehende apathische Grundstimmung. Linz hatte als “Patenstadt des Führers” ein besonders schweres, historisches Erbe zu tragen. Die sich heimlich in den verschiedenen Wohnungen treffenden Mitglieder einer illegalen Freiheitsbewegung hatten sich bereits Gedanken über den Wiederaufbau der demokratischen Institutionen gemacht. Die Sozialdemokraten pflegten sich im hinteren Teil der Greißlerei ihres Parteigängers Dr. Alois Oberhumer in der Scharitzerstraße zu treffen. Hier wurde die Sozialistische Partei wieder gegründet. Eine zusätzliche Erschwernis bildete ab August 1945 die Zweiteilung von Linz: mitten durch die Stadt lief die Trennlinie zwischen Ost und West.

Angesichts des gigantischen Ausmaßes der Zerstörung bedurfte es eines großen Mutes, eines geradezu visionären Vermögens, die Forderung nach einem Wiederaufbau der Produktion und der Wiederherstellung der Demokratie zu stellen. Diese Ausgangslage erklärt auch den pragmatischen Geist, der nunmehr die politischen Parteien beeinflusste. Nicht mehr die Ideologische Ausrichtung, also die Lösung der Probleme auf der politischen Basis von Wertmaßstäben war gefragt, sondern organisiertes Handeln.

Die Verstaatlichungsgesetze 1946 und 1947 legalisierten die Arbeit und Produktion in den Betrieben. Linz wurde zu jener Stadt Österreichs, in der die verstaatlichte Industrie die größte Bedeutung erlangte. Nicht zuletzt wegen des hier zur Reife gebrachten LD-Verfahrens wurde Linz weltweit bekannt.

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