Linz wurde in den Jahren des Wirtschaftseaufschwungs zum Inbegriff einer Industriestadt und zum nachahmenswerten Beispiel. Die Linzer waren stolz auf ihre Stadt, gleichsam als Zentrum der österreichischen Industrie zu gelten. “In Linz beginnt’s” – mit diesem Ausspruch kam jene Stimmung zum Ausdruck, die die Jahre des ungebrochenen Fortschrittsoptimismus charakterisierten.
Die gestiegene Bedeutung von Linz nach 1945 zeigte sich auch durch die Eröffnung der Hochschule für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, seit 1975 Johannes Kepler Universität, die im Herbst 1966 den Studienbetrieb aufnahm. 1968 wurde sie um eine technisch-naturwissenschaftliche Fakultät erweitert. Am 9. Mai 1973 wurde die Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung – die aus der Kunstschule (gegründet 1947) hervorgeht – in Linz errichtet.
Zwischen 1947 und 1960 wurden rund 500 öffentliche Bauten – Schulen, Kindergärten, Krankhäuser, u. v. m. – errichtet. Die Eröffnung des Brucknerhauses im Jahre 1971, der Bau des Neuen Rathauses oder der Neubau des AKh gehören genauso dazu wie die Sport- und Eishalle sowie die Bezirkssportanlage Lißfeld. In diesem Zeitraum wurden durch regen Wohnbau rund 24.000 neue Wohnungen errichtet und 10.000 bombenbeschädigte renoviert. Auch der Arbeitsmarkt explodierte stetig: 1970 standen bereits 140.000 Arbeitsplätze zur Verfügung.