System der ÖVP: Schweigen im eigenen Einflussbereich, aber Linz soll wirtschaftlich und ökologisch nicht vertretbare Maßnahmen setzen
Verärgert zeigt sich SPÖ-Fraktionsvorsitzender Stefan Giegler über die wiederholte Forderung der ÖVP nach einer Überdachung des Linzer Parkbades. „Was hier die Linzer ÖVP betreibt, hat ein jahrelanges System. Sie hüllen sich in den Mantel des Schweigens, wenn es um die Bäder-Situation in den Umlandgemeinden geht, auch dann, wenn private Träger, wie etwa die Pädagogische Hochschule, das Hallenbad schließt“, zeigt Giegler auf. „Die Stadt Linz soll dann die Versäumnisse auf Landesebene wieder alleine stemmen. Die bereits bekannte Forderung nach einer Überdachung des Parkbades ist wirtschaftlich und ökologisch nicht vertretbar“, so Giegler weiter.
Bereits 2021 ließ die Linzer ÖVP mit dieser Forderung aufhorchen. Im Gemeinderat blitzte sie damit mehrheitlich ab. „Es erscheint wie ein schlechtes Ablenkmanöver von der eigenen Untätigkeit auf Landesebene. Denn dort schweigt die Linzer ÖVP-Fraktionsobfrau und Landtagsabgeordnete Elisabeth Manhal über die Schließung der Bäder in den Umlandgemeinden“, erklärt Giegler den Hintergrund.
Mehr noch, die Forderung von SPÖ, FPÖ, Grüne und NEOS nach einem Finanzierungsbeitrag für die LINZ AG Bäder seitens des Landes Oberösterreich und eine neue Evaluierung der Bäderstudie aus dem Jahr 2015, lehnte die Linzer Volkspartei im Jänner-Gemeinderat 2022 ab. Und das, obwohl rund 40 Prozent der Gäste der LINZ AG Bäder aus Umlandgemeinden stammen. Das Angebot ist daher für das gesamte Bundesland Oberösterreich von überregionaler Bedeutung. Die Stadt Linz und die LINZ AG erbringen durch Zuschüsse und Verlustübernahmen indirekt Subventionsleistungen an Bewohnerinnen und Bewohner anderer oberösterreichischer Gemeinden. „Auf Landesebene geschieht hier nichts, der Druck auf die LINZ AG und die Stadt Linz steigt“, ergänzt Giegler.
Als einzige Lösung schlägt die Linzer ÖVP nun erneut eine Traglufthalle für das Sportbecken des Parkbades vor. In Zeiten der Energiekrise erscheint die Forderung besonders absurd. Denn eine derartige Hilfskonstruktion könnte nur mit sehr hohem Energiebedarf ausreichend beheizt werden, da für einen Badebetrieb eine entsprechende Innentemperatur unerlässlich ist. Dafür würde es sogar eine eigene Wärmeübergabestation benötigen.
Gleichzeitig gibt es keine Reaktion, wenn private Träger ihre Einrichtungen schließen. „Wo war der Aufschrei, als 2016 das Bad des Raab-Heims geschlossen wurde? Oder welche Reaktion gab es seitens der ÖVP bei der aktuellen Schließung des Hallenbads der Pädagogischen Hochschule“, fragt Giegler zurecht. Es ist nicht tragbar, dass die ÖVP in ihrem eigenen Einflussbereich nichts unternimmt, um die Bäder-Situation in und rund um Linz zu verbessern, gleichzeitig aber von der Stadt Linz verlangt, wirtschaftlich und ökologisch nicht vertretbare Maßnahmen zu setzen“, so Giegler abschließend.