SPÖ wird 12 Millionen Mehrkosten für Linz Linien nicht zustimmen

Geforderte Taktverdichtung erfordert nicht stemmbare Erhöhung von Personal und Einsatzstunden

Gemeinderat Florian Koppler: „Forderung ist wirtschaftlich nicht tragbar und geht zudem an den Bedarfen der Kund*innen vorbei“

 

Als „Schritt zur Mobilitätswende“ bezeichnet GR Clemens Brandstetter seinen Antrag zur Taktverdichtung der Linz Linien an Tagesrandzeiten wie an Wochenenden und Feiertagen. „Während die Linz AG stets bestrebt ist, ein bedarfsgerechtes Angebot zu setzen, um die Voraussetzungen für eine klimafreundliche Mobilitätswende mitzutragen, ist dieser Antrag in seiner Auswirkung wirtschaftlich nicht tragbar und geht an den Bedürfnissen der Kund*innen vorbei“, entgegnet SPÖ-Verkehrssprecher Gemeinderat Florian Koppler, der auch Aufsichtsratsmitglied der Linz Linien ist. „Das Fahrgastaufkommen beträgt an Samstagen rund 54 Prozent, an Sonn- und Feiertagen nicht einmal 30 Prozent“, weiß Koppler. Aufgrund des geringen Fahrgastaufkommens an Tagesrandzeiten setzen die Linz Linien darüber hinaus neben dem angebotenen Linienverkehr auf das bedarfsorientierte Anruf Sammel-Taxi (AST).

Die Forderungen von GR Brandstetter würden bei der Linz AG Mehrkosten in der Höhe von rund 12 Millionen Euro ausmachen. „Das ist angesichts des oben genannten Fahrgastaufkommens nicht bedarfsorientiert, die Mehrkosten stehen in keinerlei Relation“, betont Koppler. „Hochgerechnet ergibt sich aus dem Antrag nämlich ein Mehr von rund 115.000 Einsatzstunden, welche eine Neuanstellung von 74 Fahrer*innen benötigen würde. In Summe würde das Mehrkosten von rund 12,1 Millionen Euro pro Jahr bedeuten“, fasst Koppler zusammen. Weiters verweist der Linzer SPÖ-Verkehrssprecher darauf, dass bereits jetzt 40 Millionen Euro Zuschussbedarf für den Betrieb der Linz Linien erforderlich sind. „Auch ein städtisches Unternehmen unterliegt wirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten und Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen“, appelliert Koppler an das Verantwortungsbewusstsein aller Gemeinderät*innen.

Einem weiteren Antrag betreffend öffentlichen Verkehr wird die SPÖ ebenfalls nicht zustimmen. „Die Preisdifferenz der Aktivpass-Monatskarte zu einem Normalticket erhöht den jährlichen Abgang der LINZ AG LINIEN bereits jetzt um rund vier Millionen Euro“, so Koppler. „Die SPÖ kann daher dem Antrag der KPÖ, die keine weitere Teuerung der Monatskarte für Aktivpass-Inhaber*innen fordert, nicht zustimmen.“

 

Seit 2007 kann mit einem Aktivpass der Stadt Linz eine Monatskarte der Linz Linien erworben werden. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Preis zehn Euro, bis 2018 wurde keine Indexierung vorgenommen, erst im Oktober 2018 beschloss der Aufsichtsrat erstmal eine Anpassung auf 15,10 Euro. „Heute entsprechen die 15,10 Euro indexiert genau dem selben Wert wie 2007 bei der Einführung“, erklärt Gemeinderat Koppler.

Die Aktivpass-Inhaber*innen profitieren von einem attraktiven Angebot der Linz Linien, dies wird besonders beim Ausbau der Verkehrsangebote im Zentralraum deutlich: Seit 2007 wurden etwa die Stadtteillinien 105, 106 und 107 eröffnet, der Bus- und Straßenbahntakt wurden zur Hauptverkehrszeit verdichtet, die Straßenbahnlinien 3 und 4 sowie die Pöstlingbergbahn wurden verlängert. Im Jahr 2007 wurden 7,6 Kilometer Millionen Wagenkilometer angeboten, 2022 waren es 9 Millionen. „Das entspricht einer Erweiterung des Angebotes um fast 20 Prozent“, so der SPÖ-Gemeinderat abschließend.

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