Linzer Stadtoberhaupt fordert für getestete Personen die Öffnung der Gastronomie, Kultur- und Sportveranstaltungen sowie private Feiern
Seit 25. Jänner gibt es in ganz Oberösterreich ein Dauertest-Angebot. Bis gestern wurden dabei in unserem Bundesland über 1,7 Millionen Testungen durchgeführt, die Positiv-Quote liegt bei 0,27 Prozent. Auch die Linzerinnen und Linzer lassen sich regelmäßig testen, viele davon mehrmals pro Woche, aber sie haben nur wenig davon. Denn auch mit einem negativen Test dürfen die Bürgerinnen und Bürger nicht zu Familienfeiern zusammenkommen, Gasthäuser, Sport- oder Kulturevents besuchen. “Das ist unlogisch und gegen den Hausverstand”, kritisiert der Linzer Bürgermeister Klaus Luger die aktuellen Vorgaben der Bundesregierung und fordert, dass verantwortungsvolles Handeln mit der Rückkehr zur Normalität belohnt wird.
„Medizin und Hausverstand sagen uns, dass Personen mit negativem Testergebnis keine Gefahr füreinander sind. Deshalb sollen sich Getestete treffen können, sie sollen ins Konzert und ins Theater gehen, einkaufen und im Gasthaus essen können. Dass das für Getestete jetzt verboten ist, zeugt einfach nur vom schlechten Management durch die Bundesregierung”, so Luger.
Bürgermeister Luger fordert daher folgende Sofortmaßnahmen:
- Wer frisch getestet ist, soll andere getestete Menschen endlich wieder treffen können, ohne Einschränkungen.
- Gastronomie und Handel sollen für alle getesteten Personen geöffnet werden.
- Sport- und Kulturveranstaltungen sollen für getestete Personen ab sofort wieder erlaubt sein.
Luger: „Diese Erleichterungen sind für die Bürgerinnen und Bürger dringend notwendig. Es ist eindeutig, dass sich immer weniger Menschen an die Vorgaben der Bundesregierung halten, weil sich ihnen ihr Sinn nicht mehr erschließt. Daher ist es auch aus gesundheitspolitischer Sicht sinnvoll, Anreize für häufiges Testen zu schaffen.”
Das hatte die Bundesregierung grundsätzlich auch angekündigt: „Mit der Einführung der Dauertest-Möglichkeit wurde vom Rein- bzw. sogar vom Freitesten gesprochen. Mit Ausnahme der körpernahen Dienstleistungen hat die Bundesregierung dieses Versprechen bedauerlicherweise nie eingelöst“, kann Bürgermeister Klaus Luger die Enttäuschung in der Bevölkerung nachvollziehen.
Hinzu kommt, dass in der Kommunikation ständig die angeblich ausschlaggebenden Faktoren geändert wurden: „Rund um die chaotische Einführung der Corona-Ampel waren es vier offizielle und eine unbekannte Zahl weiterer Faktoren. Derzeit wird nur die 7-Tage-Inzidenz ins Treffen geführt. Wenn diese über 400 liegt, soll es zu einschneidenden Maßnahmen kommen“, blickt das Linzer Stadtoberhaupt zurück. Einen Wert über 400 haben Linz, Oberösterreich und auch Gesamtösterreich jedoch nur im November des Vorjahres erreicht. Seitdem liegt der Österreichschnitt trotz regionaler Ausreißer darunter, und Linz deutlich unter diesem Österreichschnitt:
Auch im Gesundheitswesen sei dringend besseres Management notwendig, so Luger. „Das Personal in den Spitälern ist nach einem Jahr des Ausnahmezustands durch Corona längst am Limit. Die Bundesregierung schaut seit Monaten nur noch zu, anstatt das Personal zu entlasten und mehr Mittel bereitzustellen.” Insgesamt beurteilt das Linzer Stadtoberhaupt die Situation in den Krankenhäusern als nach wie vor überschaubar: Aktuell sind 40 LinzerInnen mit Covid-Erkrankungen in den Krankenhäusern der Landeshauptstadt untergebracht, davon elf auf Intensivstationen:
Oberösterreichweit sind derzeit 320 Corona-Erkrankte hospitalisiert, davon 67 auf Intensivstationen. „Die jederzeit möglichen Intensivkapazitäten belaufen sich auf 200 Plätze. Davon nutzen wir aktuell also gerade einmal ein Drittel“, rechnet Bürgermeister Klaus Luger vor.
Insgesamt attestiert der Bürgermeister der Bundesregierung beim Corona-Management einen deutlichen Leistungsabfall: „Vor einem Jahr war ich genauso wie viele andere in Österreich davon beeindruckt, wie gut die Bundesregierung das Corona-Management gemacht hat. Aber heute, ein Jahr später, stolpert die Bundesregierung von einem Fehler zum nächsten – siehe Impf-Chaos, überlastetes Gesundheitspersonal oder sinnlose Einschränkungen für ordentlich getestete Personen. Auch wenn die eine Hälfte der Bundesregierung mit eigenen Polit-Skandalen beschäftigt und die andere Hälfte sichtlich ermüdet ist, darf das nicht länger zum Schaden der Bevölkerung sein.”