Meilensteine 2020 – Fortschritte 2021

Kontinuierlicher Kampf gegen die Corona-Krise – Pakt für Linz für Wirtschaftsaufbau

  • Bevölkerung stabil bei 208.000 EinwohnerInnen
  • Bilanz 2020: Fortschritt bei Brückenbauten, Durchbruch beim öffentlichen Verkehr, Stadion-Neubauten, anhaltender Wohnbauboom, Innovations- und Klima-Offensive gestartet
  • Ausblick 2021: Fertigstellung der neuen Eisenbahnbrücke, Hafenstadt, Klimastadt, Digitalisierungs-Offensive, Bauboom

2020 war vor allem ein Jahr der Krise und dennoch in vielerlei Hinsicht ein richtungsweisendes Jahr. Die Corona-Pandemie war und ist eine Bedrohung von unvorhersehbarem Ausmaß, die auch in den ersten Monaten des kommenden Jahres das Geschehen in der Landeshauptstadt bestimmen wird. 10.000 Menschen in Linz sind infolge der Auswirkungen von Covid 19 arbeitslos geworden, weitere 20.000 sind aktuell in Kurzarbeit. Der wirtschaftliche Schaden für die Stadt beläuft sich allein heuer nach ersten Schätzungen aufgrund von Mindereinnahmen bei Steuern auf etwa 57 Millionen Euro.

„Neben dem Schutz älterer Menschen und anderer Risikogruppen haben wir uns im Krisenmanagement auf die Abfederung der wirtschaftlichen Folgen konzentriert. Gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der Stadtregierung habe ich daher einen Pakt für Linz zum Wiederaufbau der Wirtschaft ins Leben gerufen. Trotz der Einnahmenverluste durch die Corona-Krise werden wir zusätzliche Investitionen in die Wirtschaft tätigen und haben dafür ein 65 Millionen Euro starkes Investitionspaket aufgelegt“, erklärt Bürgermeister Klaus Luger.

„Ich erlaube mir daher einen optimistischen Blick in die Zukunft: mit der Fertigstellung der neuen Eisenbahnbrücke liegt die Lösung eines gravierenden Verkehrsproblems greifbar nah. Mit der grundsätzlichen Einigung über eine Nahverkehrsoffensive mit dem Land wurde ein weiterer Meilenstein auf dem Weg in eine nachhaltige Verkehrszukunft gesetzt. Dafür und für zukunftsorientierte Projekte wie eine Stadtseilbahn sind die Unterstützung des Bundes und, wie bei der Bewältigung der Corona-Krise, ein politischer Schulterschluss über Parteigrenzen hinweg erforderlich“, so das Linzer Stadtoberhaupt.

Der stabilen Bevölkerungsentwicklung wird mit einer kontinuierlichen Stadtplanung begegnet. Step by Step werden dafür im kommenden Jahr die Weichenstellungen vorgenommen, etwa in Ebelsberg und mit dem Baubeginn für das groß angelegte Reconstructing-Projekt Wimhölzel-Hinterland im Franckviertel.
Dank Science Center, weiteren zukunftweisenden Planungen für den JKU-Campus und dem Ausbau des Innovationshotspots Tabakfabrik hat Linz das Rennen um den Standort für die neue TU wohl schon für sich entschieden. Mit der Fortsetzung der Digitalisierungsoffensive in der Verwaltung, der Förderung von zukunftsweisenden Innovationen, von 5 G und wegweisenden, auf dieser Technologie basierenden Verkehrssystemen setzt Linz 2021 weitere Markenzeichen.

Und last but not least wird mit der schrittweisen Umsetzung der ersten wirksamen Maßnahmen im kommenden Jahr der Fahrplan auf dem Weg zur Klima-Hauptstadt Europas gut eingehalten. „Ich glaube, dass wir uns mit diesen Eckpfeilern für die weitere Entwicklung als moderne, innovative und starke Lebensstadt auf dem richtigen Weg befinden. Wir haben daher allen Grund, mit Mut und Zuversicht dem neuen Jahr entgegenzusehen“, gibt Bürgermeister Klaus Luger einen Rückblick auf 2020 und einen Ausblick auf das kommende Jahr.

Corona-Pandemie in Linz – anhaltender Kampf gegen die Krise

Nach dem Aufflammen von Covid 19 in Ostasien erfasste die Pandemie Mitte März auch Europa mit voller Wucht. „Zu Beginn der ersten Infektionswelle und des anschließenden ersten Lock-Downs konnte niemand sagen, mit welchen Auswirkungen für die Gesellschaft und mit welchen wirtschaftlichen Konsequenzen die Ausbreitung von Covid 19 verbunden war, wie sehr sie die Stadt Linz treffen und das Leben der Menschen verändern würde. Und die Krise ist leider noch nicht vorbei“, sagt Bürgermeister Klaus Luger. „Die Einschnitte und die durch Covid 19 bedingten Verluste in monetärer Hinsicht, besonders auch im Hinblick auf menschliches Leid als Folge der Krise waren und sind dramatisch“.

Im ersten harten Lockdown wurde das öffentliche Leben in Linz gleichsam von „100 auf 0“ für mehr als sechs Wochen heruntergefahren. Am 16. März stellte die Stadt Linz auf Notbetrieb um, die Infrastruktur und Versorgung blieben jedoch gesichert. Seit diesem Zeitpunkt tagt auch permanent ein Krisenstab, mit dem Bürgermeister und der Magistratsdirektorin an der Spitze. Die Sicherstellung der Funktionsfähigkeit der Lebensstadt Linz für alle ihre BürgerInnen ist die Prämisse des Krisenmanagements des Linzer Stadtoberhauptes Klaus Luger.

Sofortiges Handeln der Stadt

Im Gegensatz zu anderen öffentlichen Gebietskörperschaften und Kommunen, die abwartende Positionen vertraten, handelte die Stadtregierung sofort. Bereits am ersten Tag des offiziellen Lockdowns erklärte sich die Linzer Verwaltung zum Mietverzicht für städtische Gebäude und Liegenschaften bereit, um Gewerbetreibende zu unterstützen. Am 2. April 2020 beschloss die Stadtregierung ein erstes Maßnahmenpaket für Menschen in Not und für die Linzer Wirtschaft.

Ähnlich, aber nicht ganz so restriktiv, waren und sind die Folgen des zweiten Lockdowns nach dem Wiederaufflammen der Epidemie im Herbst. In gesundheitlicher Hinsicht setzt die Stadt vor allem auf ein eigenes, effektives „Contact tracing“. Diese Tätigkeiten werden nicht nur während der „üblichen“ Magistratsdienstzeiten, sondern faktisch rund um die Uhr und somit auch an den Wochenenden durchgeführt.

Contact Tracing im Neuen Rathaus, Foto: Stadt Linz/Dworschak
Contact Tracing im Neuen Rathaus, Foto: Stadt Linz/Dworschak

Dabei geht es darum, den Personenkreis, mit dem erkrankte Personen Kontakt hatten, in detektivischer Arbeit „auszuforschen“ und zur Sicherheit alle entsprechende Quarantänemaßnahmen anzuordnen. Das Corona-Krisenmanagement der Stadt Linz stützt sich dabei auf modernste Methoden. So hilft eine eigene Corona-Datenbank dabei, Infektionsketten festzustellen und zu unterbrechen.

Während in anderen Bundesländern ein Mangel an Grippeimpfstoffen herrschte, ist es in Linz gelungen, durch 15.000 angekaufte Impfdosen allen Menschen, die eine Grippeimpfung durch den Magistrat wünschten, zu einer Immunisierung gegen Influenza zu verhelfen. Ein Beitrag, um die Intensivstationen in den Linzer Spitälern präventiv zu entlasten und für an Corona Erkrankte freizuhalten.

Pakt für Linz – Investitionspaket und Zusammenhalt
65 Millionen Euro für die Ankurbelung der Wirtschaft, für Kunst, Sport, Infrastruktur und Klimaschutz

Die Stadt Linz organisierte bereits wenige Tage nach dem verordneten Stillstand Mitte März neben einem Solidaritätsfonds zur Unterstützung besonders betroffener Menschen Hilfspakete für Unternehmen, um Betriebe zu entlasten und Arbeitsplätze abzusichern. Mittlerweile ist ein 65 Millionen Euro umfassendes Investitions-Paket der gesamten Stadtregierung zur Bewältigung der Krise auf Schiene. Der Großteil davon fließt in konjunkturfördernde Projekte, um die Bauwirtschaft und die Produktion anzukurbeln.

Die zusätzlichen Investitionen in die Wirtschaft werden trotz der Einnahmenverluste durch die Corona-Krise getätigt. Bei einer ersten Schätzung wurde der Schaden, der der Stadt und ihren Unternehmen durch die Corona-Krise allein heuer entsteht, mit etwa 57 Millionen Euro beziffert. Das beinhaltet den Verlust an Steuern bzw. den Verzicht auf Einnahmen, wie etwa Mieterlöse oder Pachten, sowie Mehrausgaben für Förderungen oder Personalkosten.

Investitionen für die Zukunft

Der „Pakt für Linz“ wurde in der letzten Sitzung des Gemeinderats im Jahr 2020 beschlossen:

Das Investitions-Paket der Stadt zielt einerseits auf das verstärkte Vorantreiben von Infrastrukturprojekten ab, die der Jugend zugutekommen, wie etwa den Ausbau von Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen, andererseits auf die Modernisierung von Seniorenzentren und verstärkte Angebote für die Generation 70+, also für jene Menschen, die noch sehr aktiv im Leben stehen. Dafür stehen 35 Millionen Euro zur Verfügung. Auch die Kulturschaffenden in der Stadt sollen vom Pakt für Linz profitieren, sowohl durch die Kulturförderung als auch durch bauliche Maßnahmen für Vereine. 15 Millionen Euro für Kultur und Sport sowie zusätzliche 5 Millionen für den Klimaschutz bilden weitere Schwerpunkte. Die heimischen Unternehmen werden zusätzlich von Zahlungsnachlässen, wie etwa jene für die Benützung öffentlichen Guts, profitieren. Weitere Initiativen unterstützen Start Ups und den innerstädtischen Handel durch ein besseres Marketingsystem.

„Zur Bewältigung der Krise haben wir diesen Pakt für den Wiederaufbau der Wirtschaft im Gemeinderat beschlossen. Um einer noch dramatischeren Abwärtsspirale entgegenzuwirken, müssen wir weiterhin antizyklisch investieren. Dafür benötigen wir die gemeinsame Kraftanstrengung, die die gesamte Bevölkerung umfasst. Wir müssen die Betriebe stärken und Arbeitsplätze sichern. Auch eine weiterhin gesicherte Kinderbetreuung wird zur Entlastung der Menschen beitragen“, bringt Bürgermeister Klaus Luger die Zielrichtung der Stadt Linz auf den Punkt.

Große Solidarität – LinzerInnen helfen LinzerInnen

Trotz der widrigen Umstände wurde der Zusammenhalt in Linz bereits während der ersten Welle von Covid 19 sichtbar: Zahlreiche Nachbarschaftsinitiativen engagierten sich, um Personen zu helfen, die von den geltenden Ausgangsbeschränkungen besonders betroffen waren und sind. Vor allem ältere oder erkrankte Menschen sowie LinzerInnen, die Risikogruppen angehören, profitieren von den Hilfsangeboten. Unterstützend greift der Innovations-Hauptplatz Linz engagierten ehrenamtlich tätigen Initiativen unter die Arme, indem die MitarbeiterInnen die Angebote zusammentragen, als digitale Schnittstelle bündeln und ihr Netzwerk entsprechend nutzen. Die Zahl der Nachbarschaftshilfsorganisationen ist bereits auf mehr als 30 angewachsen.

Durchgehend gesicherte Kinderbetreuung – Entlastung der Familien

Bereits während des ersten Lockdowns im März blieb die Kinderbetreuung in Linz gesichert, vor allem auch für Eltern aus systemkritischen Berufen, die so ihren Aufgaben weiter nachkommen konnten.

Die Kinderbetreuung ermöglicht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Foto: Shutterstock
Die Kinderbetreuung ermöglicht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Foto: Shutterstock

Neun Kindergärten in Linz waren im März und April ständig geöffnet. Eltern, deren Kinder die städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen nicht besuchten, wurden die Beiträge erlassen.

Anders als im Frühling blieben während des zweiten Lockdowns im Herbst sämtliche Krabbelstuben, Kindergärten und Horte an den gewohnten Standorten geöffnet. Die Auslastung betrug bei den Krabbelstuben mehr als die Hälfte. Auch die Kindergärten waren mit gut einem Drittel trotz der Beschränkungen des öffentlichen Lebens rege frequentiert.

Die Unterstützung und Entlastung der Familien durch die Kinderbetreuung in Linz lässt sich auch monetär beziffern. Mit den günstigen Kostensätzen werden die Eltern jährlich um mehr als 30 Millionen Euro entlastet. Die massiven städtischen Zuschüsse sorgen in diesen Zeiten, in denen viele LinzerInnen und Linzer infolge Kurzarbeit Einkommensverluste hinnehmen müssen, für weiterhin leistbare Tarife.

Bilanz 2020: Vieles erreicht trotz Corona

  • Fortschritt bei Brückenbauten 
  • Durchbruch beim öffentlichen Verkehr
  • Stadion-Neubauten
  • anhaltender Wohnbauboom
  • Innovations- und Klima-Offensive gestartet

Das Jahr 2020 steht in Linz nicht nur im Zeichen der Corona-Pandemie, sondern wird den Linzerinnen und Linzern auch als Jahr des Brückenbaus in Erinnerung bleiben. Ein sichtbares Zeichen dafür sind die drei Großbaustellen an der Donau. „Wenn man die Investitionen für die neuen Donauquerungen zusammenrechnet, wird von Bund, Land und Stadt die enorme Summe von fast 350 Millionen Euro in die Verbesserung der Infrastruktur investiert. Das ist ein Beitrag, der besonders in der Zeit der Pandemie hilft, die Abwärtsspirale der Wirtschaft zu bremsen. Der Brückenbau ist ein Stabilitätsanker für die Wirtschaft des Zentralraums“, betont Bürgermeister Klaus Luger.

Voest-Bypassbrücken fertig

Mit zwei Bypassbrücken verstärkte die ASFINAG die Voestbrücke. Diese wurden in zwei Tranchen bis zum Sommer 2020 fertig gestellt. Der Eröffnung ging das spektakuläre Einschwimmen der Tragwerke voran. Zahlreiche PendlerInnen profitieren nun von der Entflechtung der Verkehrsströme.  Mit täglich mehr als 100.000 Fahrten zählt die Voestbrücke zu den stärkst befahrenen Straßen in Linz.

Gleichenfeier bei neuer Eisenbahnbrücke

Ende Oktober erfolgte mit der Komplettierung der drei stählernen Brückentragwerke die „Gleichenfeier“ für die neue Donaubrücke Linz. Aktuell werden die Schweiß- und Korrosionsschutzarbeiten fortgeführt. Dem Einschwimmen der beiden Brückenbögen über Wasser und der vertragsgemäßen Fertigstellung der Brücke im Oktober kommenden Jahres steht somit nichts mehr im Wege.

Alle drei Brückenbogen sind zusammengebaut, Foto; PTU/H.P. 
Alle drei Brückenbogen sind zusammengebaut, Foto;
PTU/H.P. 

Westring-Brücke nimmt Konturen an

Gleichzeitig wird einige Kilometer stromaufwärts bis Anfang 2024 die so genannte Westringbrücke (A26) errichtet, die ohne Wasserpfeiler kühn auf den Felsen des nördlichen und südlichen Donauufers ruht. Die Zahl der Linzer Donaubrücken erhöht sich durch die aktuelle Bauoffensive auf insgesamt fünf.

Baustelle A 26, Foto: PTU/H.P.
Baustelle A 26, Foto:
PTU/H.P.

Offensive für den Nahverkehr – Stadtbahn und O-Buslösung

Gemeinsam mit dem Land Oberösterreich wurden heuer von der Stadt Linz die Weichen für eine Offensive für den öffentlichen Verkehr gestellt. Die Kernidee dabei ist eine optimale Kombination von Stadtbahn, Bus- und O-Buslinien. Damit wird sowohl eine neue, attraktive Alternative für Linz geschaffen als auch die klimawirksame Verminderung von Treibhausgasen und Luftverschmutzung erreicht.

Die Stadtbahn wird überregional die Landeshauptstadt mit dem Umland verbinden, während neue innerstädtische O-Buslinien optimale Umstiegsmöglichkeiten zu weiteren Verkehrsknotenpunkten gewährleisten.

Das bestehende S-Bahnnetz soll von fünf auf sieben Linien erweitert werden. Die zwei neuen Stadtbahnen (S6 und S7) führen vom Pendler-Hotspot Mühlviertel direkt zu innerstädtischen Zielpunkten. Ohne Umsteigen können diese künftig stress- und staufrei erreicht werden.

Neue Buslinien attraktivieren ÖV-Angebot

Durch ein dichteres Haltestellennetz der neuen O-Bus-Linien 46 und 47 sowie der neuen Buslinien 13 und 14 wird eine deutlich bessere ÖV-Abdeckung geschaffen. Die neuen Linien verbinden Urfahr über den Hafen mit Ebelsberg und Pichling.

Dazu kommt: Künftig wird man mit der neuen Stadtbahn in nur 15 Minuten vom Hauptbahnhof zur Johannes-Kepler-Universität fahren können.

Künftig soll die S6 Mühlkreisbahn über den Nahverkehrsknoten Urfahr Ost beim nördlichen Brückenkopf der Neuen Donaubrücke fahren und dort die Donau überqueren. Die Hafenstraße wird auf einer Überführung gekreuzt, bevor die Trasse unterirdisch weitergeführt wird. Die Haltestellen Kepler Uniklinikum und Europaplatz werden unterirdisch angefahren, bevor die neue S-Bahn-Linie über das bestehende Schienennetz der ÖBB zum Hauptbahnhof weiterführt. Die S7 aus Gallneukirchen verläuft entlang des Donaudammes, bevor sie beim Knoten Urfahr Ost entlang der selben Trasse einbindet.

Weiterer Ausbau der tim-Mobilitätsknoten

Die Mobilitätsknoten von „tim Linz – täglich. intelligent. mobil“ verknüpfen unterschiedliche Verkehrsmittel miteinander. Nach den ersten drei tim-Mobilitätsknoten am Hauptplatz, an der Wiener Straße und bei der Johannes-Kepler-Universität eröffneten 2020 weitere Standorte in der Grünen Mitte, bei der Tabakfabrik und in der Solar City. 2021 sollen im Stadtgebiet noch drei zusätzliche tim-Standorte dazukommen.

Zwei neue Stadien für Linz

Auch in sportlicher Hinsicht wurden heuer in Linz Weichen gestellt: So soll auf der Gugl ein länderspieltaugliches, reines Lask-Fußballstadion für mehr als 20.000 ZuschauerInnen entstehen. Die sogenannte Raiffeisen Arena wurde im Sommer der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie erfüllt die internationalen Anforderungen des ÖFB für Länderspiele und das Cup-Finale und entspricht außerdem uneingeschränkt der Kategorie 4 der UEFA. Das heißt, es wären Spiele bis inklusive Halbfinale der Champions League möglich. National sind 20.200 Sitzplätze zugelassen, international sind es 18.000, davon 1.750 Business Seats. Das Projekt soll bis 2022 realisiert werden.

Raiffeisen-Arena des Lask, Rendering: Raumkunst ZT
Raiffeisen-Arena des Lask, Rendering: Raumkunst ZT

Das bestehende Donauparkstadion des FC Blau-Weiß wird ebenfalls neu gebaut. Nachdem der LASK künftig das alleinige Nutzungsrecht für die Gugl erhält, wird der Verein FC Blau-Weiß Linz das Donaupark-Stadion mit Hilfe von Stadt und Land neu errichten. Mit dem multifunktionalen Stadion am Brückenkopf der neuen Eisenbahnbrücke und am Ende des Donauparks geht ein langgehegter Wunsch des Linzer Zweit-Ligisten in absehbarer Zeit in Erfüllung. Wenn alles planmäßig läuft, sollte im kommenden Jahr der Spatenstich erfolgen und bereits 2023 könnten die blauweißen Kicker in ihrem neuen Juwel anstoßen und auf Punktejagd gehen.

Ziel ist es, dass Areal und Sportstätte unterschiedliche Interessensgruppen ansprechen und Freizeitmöglichkeiten für die gesamte Familie bieten. Es dient also nicht alleine dem Fußball, sondern soll zu einem Ort werden, der maßgeblich zur Bildung eines neuen Stadtteils beiträgt. Angebunden an den Donaupark schafft eine Freitreppe eine Verbindung zum Damm-Vorplatz. Das Projekt der Architekturteams Reinhardt Gallister, Itai Margula und Atelier Mauch wurde im Frühherbst der Bevölkerung präsentiert. Es soll auf dem Dach des Möbellagers von XXX Lutz errichtet werden.

Blau-Weiss-Stadion, Rendering: Atelier Mauch
Blau-Weiss-Stadion, Rendering: Atelier Mauch

3.000 Wohnungen in Bau – nochmal so viele projektiert

Trotz der Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie boomt der Wohnbau in der Landeshauptstadt Linz auch im Jahr 2020. Fast 3.000 Wohnungen sind derzeit in Bau, weitere 3.400 Wohneinheiten sind bereits eingereicht oder projektiert. In diesen Zahlen ist die Planung für die Stadterweiterung in Ebelsberg noch nicht enthalten.  Bürgermeister Klaus Luger sieht darin einen Faktor für eine Entwicklung, die einerseits dazu beiträgt, dass die Preise für Wohnraum in Linz weiterhin leistbar bleiben, und zum anderen einen wichtigen Beitrag zur Arbeitsplatzsicherung in Krisenzeiten leistet. „Durch forcierte Wohnbauaktivitäten ist es bisher gelungen, die Nachfrage zu decken und so auch die Preisentwicklung am Wohnungsmarkt einigermaßen stabil zu halten. Im österreichweiten Städtevergleich liegt die Landeshauptstadt bei den Wohnungspreisen noch immer im Mittelfeld, bei den Mietpreisen ist das Wohnen in Linz bei den Städten sogar bundesweit am günstigsten. Zudem wurde heuer im Gemeinderat ein Linzer Modell zur Förderung leistbaren Wohnraums beschlossen“.

Wohnbauten der GWG in Pichling, Foto: PTU/H. P. 
Wohnbauten der GWG in Pichling, Foto:
PTU/H. P. 

Bevölkerungsentwicklung:
Stadtbevölkerung pendelt sich bei 208.000 EinwohnerInnen ein – davor um die Bevölkerung von Freistadt, Ried und Grieskirchen gewachsen

Das Bevölkerungswachstum in Linz schwächt sich seit heuer ab und hat sich nun bei etwa 200.800 EinwohnerInnen eingependelt. Absolut betrachtet ist Linz seit 2002 um mehr als 24.000 BewohnerInnen gewachsen, das ist ein Plus von 13,3 Prozent. „Das sind mehr Menschen als die Bezirkshauptstädte Freistadt, Ried und Grieskirchen zusammengenommen an EinwohnerInnen haben. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Bevölkerungszahl ,nur‘ um 300 angewachsen, während in den Jahren zuvor die Zuwachsraten noch um bis zum Fünffachen höher lagen als jetzt“, informiert Bürgermeister Luger.

„Die momentane Abschwächung des Bevölkerungswachstums verschafft uns Luft, denn mit steigenden Einwohnerzahlen gehen auch entsprechend hohe Ausgaben für den Ausbau der städtischen Infrastruktur wie Kindergärten, Schulen oder Wohnraum einher. Die auf Grund der Corona-Krise ohnehin angespannte Finanzlage der Stadt würde durch ein rasantes Bevölkerungswachstum noch enorm verschärft“, betont Bürgermeister Klaus Luger. „Das bedeutet auch, dass wir bei künftigen Projekten wie zum Beispiel bei der Stadterweiterung in Ebelsberg keinen großen Zeitdruck haben und qualitätsvolle Planungen realisiert werden können.“

Schwerpunkt Innovation und Digitalisierung mit dem Linzer Innovations-Hauptplatz durchgestartet

Seit dem Sommer 2019 bündelt die Stadt ihren Innovationsschwerpunkt im Linzer Innovations-Hauptplatz. Mit der Eröffnung dieser Einrichtung wurden die Voraussetzungen für die Umsetzung und Weiterentwicklung des Innovationsprogramms der Stadt Linz mit 35 Handlungsansätzen geschaffen. Im Mittelpunkt der Arbeit des Innovationshauptplatzes stand heuer nach mehr als sechs Monaten der Vorbereitung die erste Bewerbung der Stadt Linz zur Europäischen Innovationshauptstadt mit dem Thema OPEN SENSES HUMANIZING INNOVATION. Am 22. Juni wurde die Einreichung dafür abgegeben. Linz kam dabei unter die Finalistenstädte gemäß den Horizon-2020-Regeln.

Zudem wurden in den Monaten der „Lockerung“ der Corona-Bestimmungen unter dem Motto „Innovation auf Tour“ wieder Events veranstaltet, um vor allem die Jugend anzusprechen. Eine Kernaufgabe des Linzer Innovationsbüros ist auch die Vernetzung mit PartnerInnen wie der Johannes-Kepler-Universität, den Fachhochschulen, der Arbeiterkammer Oberösterreich, der Factory 300, der Creative Region, den Unternehmen Firma Simply Bread sowie Image FX, der Grand Garage, dem Ars Electronica und der Österreichischen Hochschülerschaft. Mit der Vernetzung und Kontakten zu Nachbarschaftsinitiativen ist der Innovationshauptplatz auch ein Motor des Pakts für Linz – LinzerInnen helfen LinzerInnen.

Klima-Offensive

Die Begrünung von Fassaden, Elektroautos als Dienstfahrzeuge oder der Ausbau der Fernwärme – diese und viele andere Maßnahmen sind im 1. Linzer Klimaprogramm festgeschrieben, das am 7. November 2019 vom Gemeinderat beschlossen wurde. 2020 wurde dieses Programm präsentiert.

Auf Basis der von der UNO formulierten Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) entwickelte Linz eine Nachhaltigkeitserklärung samt Maßnahmenkatalog für einen vorbildlichen Klimaschutz. Unter Einbeziehung der städtischen Bevölkerung soll so den negativen Auswirkungen des Klimawandels begegnet werden.
Als gemeinsames Ziel wurde vereinbart, dass sich Linz bis zum Jahr 2025 um den Titel „Klimahauptstadt Europas“ bewirbt. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde mit einer Grundsatzerklärung zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen und einer umfassenden Klimastrategie der Fahrplan von Linz festgelegt. Der 19 Punkte umfassende Maßnahmenkatalog wird nun schrittweise umgesetzt. So sollen zu den bestehenden 80.000 Wohnungen bis 2025 weitere 10.000 Wohnungen ans Fernwärmenetz angeschlossen werden. Neben einer zusätzlichen personellen Ausstattung, wie eine eigens geschaffene Klimastabstelle, wurde ein Stadtklimatologe eingestellt sowie ein Klimabeirat installiert. Weiters wurde eine Stadtklimaanalyse in Auftrag gegeben. Auch das Pilotprojekt Fassadenbegrünung beim Neuen Rathaus wurde in Angriff genommen.
Darüber hinaus werden weitere städtische Gebäude auf ihre Eignung zur Fassadenbegründung untersucht, ebenso wie Projekte zur Dachbegrünung und zur Entsiegelung von Parkflächen.

Besonders erforderlich ist die Einbeziehung der Industrie als wichtiger Säule der Stadtentwicklung. „Ich habe im Zusammenhang mit dem Ars Electronica Festival davon gesprochen, dass Industrie und Umwelt zur DNA unserer Stadt gehören. Darum braucht es bei der Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels das Miteinander mit der Industrie. Die CO2-intensiven Produktionsbetriebe am Standort Linz haben viel geleistet, um Linz zur saubersten Industriestadt zu machen. Um ihre Anstrengungen intensivieren zu können und trotzdem ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, braucht es die Unterstützung in Forschung und Entwicklung. Darum fordern wir von der Bundesregierung eine Klima-Milliarde für die Industrie, um in klimafreundlichere Produktionsweisen investieren zu können und die begonnenen Prozesse zu beschleunigen“, stellt Bürgermeister Klaus Luger fest.


Ausblick 2021: Meilensteine Richtung Zukunft

  • Klimastadt
  • Hafenstadt
  • Neue Donaubrücke
  • Digitale Offensive
  • Bauboom

Unterwegs zur Klimahauptstadt

Mit der schrittweisen Umsetzung des Maßnahmenkatalogs im kommenden Jahr setzt Linz einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Klimahauptstadt Europas. Im Frühjahr 2020 wurden die Einrichtung eines Klimabeirats und eines Klimafonds beschlossen. Es wurden auch eine Klima-Stabsstelle eingerichtet und ein Stadt-Klimatologe sowie ein -Koordinator eingestellt. Der Klimafonds ist jährlich mit einer Million Euro dotiert. Um fundierte Förderentscheidungen zu treffen, steht der Stadtpolitik der unabhängige Klimabeirat zur Seite. Die neun Expertinnen und Experten des Gremiums bewerten künftig alle Vorhaben, die aus dem Fonds finanziert werden sollen. 18 Projekte wurden bereits eingereicht, von denen eines, ein Pilotprojekt im Mehrparteienwohnhaus in der Kaisergasse, bereits bewilligt wurde. Die anderen Projekte werden ab dem kommenden Jahr sukzessive beurteilt und umgesetzt.

„Hafenstadt“ nimmt Gestalt an

Neubauten im Hafen, Foto: PTU/H.P.
Neubauten im Hafen, Foto:
PTU/H.P.

Weitestgehend beendet sind die Arbeiten für ein neues Parkdeck sowie ein so genanntes Ingate im Rahmen des Großprojekts „Hafenstadt“ im Linzer Stadthafen. Dieses Gebäude umfasst eine Hochgarage mit sieben Ebenen. Beim Ingate handelt es sich um eine zentrale Anmeldestelle für alle ankommenden LKWs. Darunter liegt eine Tiefgarage mit einem Untergeschoss. Insgesamt entstehen Stellflächen für 650 Fahrzeuge, die für die MitarbeiterInnen der Betriebe im Hafen, aber auch für die BesucherInnen des Posthofs dienen sollen. Mit der offiziellen Inbetriebnahme ist bereits Anfang 2021 zu rechnen.

Mit der „Hafenstadt“ entsteht ein Stadtteil, der neben verschiedenen Neubauten die teilweise Nutzung und Öffnung des Hafengebietes durch die Bevölkerung zum Ziel hat.  Auf den Dächern neu zu errichtender Lagerhallen auf der Verlandungsfläche im Hafenbecken 2 sowie am Freigelände im Vorhafen sollen öffentlich nutzbare Freizeit- und Erlebnisräume entstehen. Diese doppelte Nutzung ist einzigartig. Neben einem neuen „Hafenportal“ ist auch ein „Hafenturm“ mit Hotelcharakter geplant. Im Endausbau soll zudem eine begehbare Verbindung vom Posthof über Hafenturm, Hafenportal und Lagerhallen bis hin zur Wasserfläche entstehen.

Fertigstellung der Neuen Eisenbahnbrücke

Eine Infrastruktureinrichtung der Superlative ist die Neue Donaubrücke Linz. Die Dimensionen der Baustelle sind gigantisch. Mit 15 Metern Höhe überragen die bereits vollständig zusammengesetzten Brückenbögen ein viergeschossiges Haus. Ab dem Frühjahr 2021 werden die beiden über der Donau befindlichen Brückenbögen mit einem Spezialschiff auf die Flusspfeiler aufgesetzt. Anschließend sind die Herstellung der Betonfahrbahnplatte, die Brückenausrüstung (Geländer, Fahrbahnübergangskonstruktion, Inspektionswagen etc.), die Straßen- und Effektbeleuchtung sowie die Fertigstellung der beidseitigen Straßenanschlüsse an die Linke Brückenstraße und an die Hafenstraße geplant. Den Abschluss bilden der Rückbau des Vormontageplatzes sowie Ufergestaltungs- und Bepflanzungsmaßnahmen. Die Verkehrsfreigabe soll wie vorgesehen im Oktober erfolgen.

Die neue Brücke hat im Endzustand eine Länge von 400 Metern und eine maximale Breite von 33,7 Metern. Zwei Fahrspuren sind für den Individualverkehr vorgesehen. Weiters sind beidseitig Rad- und Gehwege geplant. Es ist beabsichtigt, die für eine S-Bahn reservierte Gleistrasse vorerst als Fahrbahn für Busse zu nutzen.

Digitale Offensive

Bei der Ausschreibung der 5 G-Frequenzen für Oberösterreich erhielt das Linz AG-Tochterunternehmen LIWEST den Zuschlag und setzt somit einen wichtigen Schritt in die digitale Zukunft. Linz zählt damit zu den ersten Städten, in denen diese zukunftsweisende Technologie zur Anwendung kommt und wird so seine Vorreiterrolle bei technischen Innovationen weiter ausbauen. Auf Basis von 5 G basieren nicht nur Unternehmen aus dem Bereich Industrie 4.0, sondern auch zukunftsweisende Verkehrssysteme wie etwa ein Flugtaxi oder eine Stadtseilbahn.

Letzteres Verkehrsmittel bietet eine einzigartige Chance zur Erschließung der geplanten Stadterweiterungsprojekte im Süden der Landeshauptstadt und könnte noch vor den konzipierten S-Bahnen realisiert werden, deren Umsetzung zeitlich vom vierspurigen Endausbau der Westbahnstrecke abhängig ist. „Wir werden nicht lockerlassen, um beim Bund Mittel für die umweltfreundliche Stadtseilbahn aus der so genannten Nahverkehrsmilliarde einzufordern. Im Vergleich zu anderen Verkehrslösungen wäre diese auch schneller zu realisieren“, unterstreicht Bürgermeister Klaus Luger.

Wirtschaftsstandort für Jobs der Zukunft – IT-Sektor boomt

„Die Stadt Linz wird 2021 ihre Digitalisierungsoffensive verstärken, trotz und gerade wegen Corona. Denn Digitalisierung bedeutet auch Krisenfestigkeit, da sehr viele ArbeitnehmerInnen dank IT-Vernetzung ortsunabhängig trotz der Pandemie weiterhin in vollem Ausmaß ihrem Beruf nachgehen können“, kündigt Luger an.

Die Stadt Linz ist in Bezug auf IT–Unternehmen bereits jetzt sehr gut aufgestellt. In 12.500 Unternehmen stehen 210.000 Arbeitsplätze zur Verfügung. Vor allem der der IT-Sektor boomt. Jedes fünfte Unternehmen zählt laut Statistik der Wirtschaftskammer zur IT-Branche. Bei Neugründungen sind sogar 25 Prozent aller Jungunternehmen diesem Wachstumssektor zuzuordnen.

Die Analyse privater Arbeitsmarktsuchmaschinen hat zudem ergeben, dass etwa die Hälfte der in Oberösterreich ausgeschriebenen IT-Jobs in Linz angeboten wird.

„Das ist ein weiterer Beweis dafür, dass sich Linz von der Stahlstadt zur innovativen, technologiebasierten, industriellen Digitalhauptstadt Österreichs entwickelt hat. Die Krisenfestigkeit des Wirtschaftsstandorts liegt sehr wesentlich in dieser Innovationskraft“, betont Bürgermeister Klaus Luger.

Wie die Erfahrungen der Lockdowns gezeigt haben, kann auch der Magistrat dank IT-Vernetzung im Home Office wichtige Service- und Dienstleistungen für die Bevölkerung aufrechterhalten. Mehr als die Hälfte der MagistratsmitarbeiterInnen mit PC-Anschlüssen sind mittlerweile in der Lage, von zuhause aus zu arbeiten. „Fast 1.000 VPN-Zugänge für städtische MitarbeiterInnen wurden im Zuge der Krise bereits geschaffen. Videokonferenzen und Webex-Meetings sind mittlerweile ´State of the Art´“, sagt Luger. „Mit der Fortsetzung der Digitalisierungsoffensive in der öffentlichen Verwaltung, dem weiteren Ausbau von 5 G und der Förderung von zukunftsweisenden Innovationen setzt Linz 2021 bedeutende Markenzeichen auf dem Weg zum wichtigsten Digital- und Innovationszentrum Österreichs“.

Tabakfabrik – die Linzer Antwort auf Silicon Valley

Eine Schlüsselrolle auf diesem Weg spielt die Tabakfabrik, die vor zehn Jahren von der Stadt Linz angekauft wurde und sich mittlerweile zum Hotspot für Innovationen sowie zu einem Zentrum der Kreativwirtschaft und der Digitalisierung entwickelt hat.

An Stelle von ehemals 300 MitarbeiterInnen zur Zeit der Zigarettenproduktion finden heute vier Mal so viele Menschen Beschäftigung, zumeist kreative Köpfe in Start Up-Unternehmen, die den Grundstein für die Innovationen von Morgen legen. Mehr als 600 Firmen interessieren sich für eine Neuansiedlung und stehen auf der Warteliste. Die Palette reicht von Technologie- und Softwarefirmen über Werbe- und Digitalagenturen bis zu Handwerksbetrieben.

Ausbau der Johannes-Kepler-Universität – beste Voraussetzungen für Standort einer neuen Technischen Universität mit Digitalisierungsschwerpunkt

Nach der Fertigstellung der ausgebauten Hauptbibliothek werden bis zum Frühjahr 2021 die Bauten des JKU-Science Parks 4 und 5 mit zusammen 12.000 Quadratmetern Nutzfläche fertig gestellt. Der Science Park 4 wird die TNF-Fakultät erweitern und der Science Park 5 ist als Managementgebäude konzipiert. Ausgelagerte Abteilungen und Institute können dadurch an den Campus zurückgeholt werden, zudem sind dort Verwaltungseinheiten geplant. Als weiterer Mieter ist die LIMAK vorgesehen, die postgraduale Business School der Johannes-Kepler-Universität.

2021 soll auch die Standortentscheidung für die neue Technische Universität mit den Schwerpunkten Digitalisierung und digitale Transformation fallen. Linz hat dafür die besten Chancen. So ermöglicht etwa das Umfeld der Johannes-Kepler-Universität Linz optimale Synergieeffekte und Kooperationschancen. Sie hat auch den größten Campus Österreichs mit einer Gesamtfläche von mehr als 365.000 Quadratmetern. Schon jetzt haben die dort errichteten Gebäude eine Nutzfläche von 160.000 Quadratmetern, wobei allein auf Hörsäle, Seminarräume und Lernzonen eine Fläche von 40.000 Quadratmetern entfällt.

Kürzlich wurde ein Architektenwettbewerb für den Campus West und das „Haus der Schulen“ durchgeführt. Der Siegerentwurf ist aufgrund seiner offenen Architektur bestens geeignet, den Kern der geplanten neuen TU zu bilden. Mit diesem Projekt könnte sofort gestartet werden, weil mit dem abgeschlossenen Architekturwettbewerb alle vergaberechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind. Die in der Planung vorgesehene Nutzfläche von 20.000 Quadratmetern wäre eine ideale Startbasis für eine neue Universität. Bei einer Verschränkung der TU mit der JKU könnten auch die bestehenden Lehr- und Verwaltungsinfrastrukturen gemeinsam genutzt werden.

Der Ausbau der JKU geht zügig voran, Foto: PTU, H. P.

Der Ausbau der JKU geht zügig voran, Foto: PTU, H. P.
Der Ausbau der JKU geht zügig voran, Fotos:
PTU, H. P.

Ausbau der Med-Uni

Nach der Dachgleiche Mitte Juni 2020 wird bis zum Studienbeginn im Herbst 2021 das neue Lehrgebäude der Med-Uni auf dem Areal der Kepler-Universitätsklinik fertiggestellt. Der Neubau beherbergt im Erdgeschoß zwei große Hörsäle mit Plätzen für 180 bzw. 300 Personen sowie ein großzügiges Foyer. In den zwei Obergeschoßen befinden sich Seminarräume, die durch mobile Trennwände flexibel von 30, 60 oder 120 Personen genutzt werden können. Neben dem dreigeschossigen Lehrgebäude werden ein fünfgeschoßiges Laborgebäude an der Krankenhausstraße und ein zehngeschossiger Bau für die Administration fertiggestellt. Dazu kommt ein zweigeschoßiges Bibliotheksgebäude mit Learning Center und Cafe. Eine Verbindungsbrücke zwischen Bibliothek und Universitätsklinikum wird für kurze Wege sorgen.

Neue Gebäude der Med-Uni, Foto: PTU/H.P.
Neue Gebäude der Med-Uni, Foto:
PTU/H.P.

Stadtentwicklung: Bauboom und Intensivierung der Kinderbetreuung

In Linz wird derzeit mehr gebaut denn je, Baukräne prägen das Bild der Stadt, nahezu unbeeinflusst von der Corona-Pandemie. Weitere Großbaustellen stehen kurz vor Baubeginn, wie beispielsweise das Reconstructing-Projekt der GWG im Franckviertel, wo im so genannten Wimhölzel-Hinterland ab dem kommenden Jahr in Etappen 400 Wohneinheiten schrittweise abgerissen und neu gebaut werden. In der ersten Bauetappe sollen 73 Mietwohnungen und 28 altersgerechte Wohnungen errichtet werden.

Wimhölzel Hinterland, Foto: PTU/H.P. 
Wimhölzel Hinterland, Foto:
PTU/H.P. 

Nach der Übergabe von 83 Wohnungen im ersten Bauabschnitt errichtet die GWG bis zum Jahresende 2021 zudem weitere 63 Wohnungen an der Derfflingerstraße.

Stadtentwicklung Ebelsberg: Wohnbau und Hallenbad

Der kürzlich überarbeitete städtebauliche Masterplan „Ebelsberg“ wird im kommenden Jahr weiter perfektioniert. Es werden nun die baurechtlichen Grundlagen für das bisher größte Linzer Stadterweiterungsprojekt mit ca. 3.000 Wohnungen auf dem Areal der ehemaligen Kaserne Ebelsberg erarbeitet. Auch die planerischen Voraussetzungen für die Ansiedlung von Gewerbebetrieben werden geschaffen. Das Projekt umfasst einen Zeithorizont von 10 bis zu 12 Jahren.

Neu geplant wird für Ebelsberg ein eigenes Hallenbad. Mit dieser wichtigen Ergänzung des Angebots der Freizeitoase trägt die Linz AG der Bevölkerungsentwicklung Rechnung.

Ehemaliges Kasernenareal Ebelsberg, Foto: PTU/H.P.
Ehemaliges Kasernenareal Ebelsberg, Foto:
PTU/H.P.

Ausbau und Absicherung der Kinderbetreuung

Essentiell von Bedeutung ist auch 2021 der kontinuierliche Ausbau der Kinderbetreuung in den städtischen Krabbelstuben, Kindergärten und Horten. Etwa 17 Millionen Euro entfallen im kommenden Jahr auf Um- und Neubauten.

Umbau des Kindergartens Hartmayrgut
Umbau des Kindergartens Hartmayrgut

Ab August 2021 werden sieben Kindergartengruppen, drei Krabbelgruppen und zwei Bewegungsräume im Hartmayrgut untergebracht sein. Rendering: Schremmer-Jell
Ab August 2021 werden sieben Kindergartengruppen, drei Krabbelgruppen und zwei Bewegungsräume im Hartmayrgut untergebracht sein. Rendering: Schremmer-Jell

Weitere aktuelle Projekte:

„Die Unterstützung der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch die Stadt ist eine wesentliche frauen- und familienpolitische Komponente in der Lebensstadt Linz“, betont Bürgermeister Klaus Luger den Stellenwert dieses Ausbauprogramms, das zusammen mit den laufenden Zuschüssen einen großen Ausgabenposten im kommenden Jahr darstellt. Voraussichtlich mehr als 30 Millionen Euro wird die Stadt Linz im kommenden Jahr für den Betrieb der Kinderbetreuung zur Verfügung stellen.

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