Linz weist laut TomTom Stau-Index im Vergleich zu anderen Landeshauptstädten geringere Stauzeiten auf. Für zahlreiche Berufstätige sind Zeitverluste am Arbeitsweg dennoch sehr nervenaufreibend. Besonders die morgen- und abendlichen Hauptstoßzeiten (zwischen 07:00 und 08:00 Uhr sowie zwischen 16:00 und 17:00 Uhr) sind hinsichtlich der Reisezeitverzögerungen intensiv. Der Herausforderung von täglich mehr als 110.000 einpendelnden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern kann nur mit dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs entgegnet werden. Addiert man den Wirtschafts- und Freizeitverkehr, so wird die Stadtgrenze täglich mehr als 300.000 Mal überquert.
Der öffentliche Verkehr (ÖV) bildet die wichtigste Säule für eine zukunftsfitte Entwicklung des Zentralraums. Im Kampf gegen tägliche Staulawinen setzt man alles daran, den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel so attraktiv wie möglich zu gestalten. Aus diesem Grund haben Stadt und Land ein gemeinsames ÖV-Konzept, bestehend aus Stadtbahnen kombiniert mit O-Buslinien entwickelt. Die Stadtbahn fungiert dabei als überregionale Anbindungslinie, die Regionen und Landeshauptstadt verbindet, während die innerstädtische O-Buslinie optimale Umstiegssituationen zu weiteren Knotenpunkten gewährleistet. Bei all diesen Überlegungen stehen die Bedürfnisse der Pendlerinnen und Pendler und zukünftigen Fahrgäste im Fokus. Das bestehende S-Bahnnetz wird von fünf auf sieben Linien erweitert. Die zwei neuen Stadtbahnen (S6 und S7) führen vom Pendler-Hotspot Mühlviertel direkt zu markanten, innerstädtischen Zielpunkten. Ohne Umsteigen können diese künftig bequem, stau- und stressfrei erreicht werden.
Ein wesentliches Projekt der Öffi-Offensive: Die neuen O-Bus-Linien 47 und 48
Linie 47: Reindlstraße – Neue Welt | Linie 48: Karlhof – Neue Welt
Das O-Bus-Konzept sieht zwei Linien vor. Die Linie 47 beginnt an der Endhaltestelle Reindlstraße/Hauptstraße, die Linie 48 in Karlhof. Gemeinsam werden beide Linien ab der Linke Brückenstraße auf der Stadtbahntrasse bis zur Derfflingerstraße geführt. Dort fahren die O-Busse über die Garnisonstraße und Liebigstraße zur Lastenstraße, wo ein neuer Umstiegsknoten (Bahnhof Franckstraße) entstehen soll.
Die O-Bus-Linien werden weiter über den Bulgariplatz und die Wankmüllerhofstraße zur Neuen Welt geführt, wo ebenfalls ein neuer Umsteigeknoten von den O-Bussen mit der Straßenbahn und den Regionalbussen entstehen soll. Durch eine neue Umkehrschleife könnte bis zur Neuen Welt aus Ebelsberg/Pichling ein dichter Takt mit der Straßenbahn eingerichtet werden, ohne die derzeit schon stark ausgelastete Innenstadt-Kernstrecke (Hauptbahnhof/Hinsenkampplatz) zusätzlich zu belasten.
Visualisierung Liniennetzplan O-Buslinie 47 und 48
Zusätzlich zu den bereits genannten Punkten muss die mit der Einrichtung der neuen O-Bus-Achse einhergehende Verknüpfung des Linienverkehrs mit der bereits bestehenden Straßenbahnachse im Norden und Süden des Stadtzentrums angeführt werden. Diese dargestellten Maßnahmen werden auch zur Entlastung des an die Kapazitätsgrenze gestoßenen Verkehrsknotens Hauptbahnhof beitragen.
Nicht zuletzt wird mit dieser leistungsfähigen und stabilen Schnellverbindung der geplante Nahverkehrsknoten „Linz-Franckviertel“ für eine weitere bessere Verteilung der Fahrgäste im Netz der Linz Linien GmbH beitragen. Durch die neuen Linien besteht im Gesamtnetz ein Fahrgastpotenzial von bis zu 6.400 Personen pro Werktag. Die Gesamtinvestitionen der neuen O-Buslinien 47 und 48 werden auf 58,8 Millionen Euro veranschlagt (inkl. Fahrbetriebskosten, Fahrzeugkosten, Infrastruktur).
Das Intervall der Fahrzeuge orientiert sich am Takt der Straßenbahnen im Netz der Linz Linien GmbH. Geplant ist ein 5-Minuten-Takt zu den Verkehrsspitzen, außerhalb dieser Spitzenzeiten sowie an Sonn- und Feiertagen ist ein abgestufter Takt im 7,5-Minuten und 15 Minuten-Takt beabsichtigt. Betriebsbeginn ist wie im übrigen Linienverkehr ab zirka 5:00 Uhr morgens bis zum Betriebsende (zirka 1:00 Uhr) beabsichtigt.